Philipp Saar (Zweiter von links) an der Baustelle des Schnellinger Feuerwehrgerätehauses Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahl: Kandidat diskutiert bei Ortsbegehung mit Bürgern über B 33-Umfahrung und Hochwasserschutz

Die B 33-Umfahrung ist und bleibt das beherrschende Thema in Haslach. Das wurde bei der Schnellinger Ortsbegehung von Bürgermeisterkandidat Philipp Saar am Samstag deutlich.

Haslach. Gut 30 interessierte Bürger waren der Einladung des Kandidaten gefolgt und starteten am Samstagnachmittag um 15 Uhr mit ihm an der "Blume". Dabei gab Saar den Bürgern von vornherein die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen. Bei der Begrüßung erklärte er, er habe sich keine Route ausgesucht, weil er aus erster Hand wissen wolle, was die Bürger vor Ort bewegt.

Nach einer kurzen Diskussion über die Route – angesetzt waren zwei Stunden für den Rundgang – ging es zunächst zum alten Schulhaus. Saar ließ sich dort unter anderem den Gruppenraum zeigen, den die Schnellinger Feuerwehrabteilung nutzt und der in der Vergangenheit ausgebaut wurde. Auch das Gerätehaus wird von den Wehrleuten derzeit in Eigenregie ausgebaut. Der Bürgermeisterkandidat, war beeindruckt vom Engagement der Ehrenamtlichen. "Die Feuerwehr ist wichtig für einen Ort", unterstrich er. Die Sorgen der Abteilung, nicht um Nachwuchs, sondern Atemschutzträger und Tagesbereitschaft, nahm er ernst.

Genau wie die anschließende Diskussion um die B 33-Umfahrung, die sich an einem Plakat entzündete, das die Interessengemeinschaft kürzlich in Schnellingen aufgestellt hat. Dieses zeigt eindrücklich, welche Flächen der Stadt und ihrer Stadtteile bei einem hundertjährigen Hochwasser überflutet würden – unter anderem jene Fläche, über die die neue Trasse gebaut werden soll. Eine gute Stunde lang wurde das Thema heiß diskutiert, auch die Gemeinderatsmitglieder Wolfgang Schmid (Grüne) und David Eisenmann (CDU) schalteten sich ein.

Dass der Hochwasserschutz für die Stadt bestmöglich gewährleistet und ausgebaut werden müsse, sei eine Selbstverständlichkeit, erklärte Saar: "Da muss das Maximum rausgeholt werden."

Zur B 33-Umfahrung machte der Kandidat klar: "Niemand kann den Tunnel nicht toll finden." Er erinnerte daran, dass die Kosten in den Augen des Bundes jedoch zu hoch seien. Saar verdeutlichte, dass Haslach handeln müsse – denn noch stehe der Ausbau im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Aber wenn eine neue Version auf den Weg gebracht würde und der Bund aus Haslach lediglich das Signal komme, dass sich nichts bewegt, könnte das anders aussehen. Er machte den Bürgern das Angebot, eine Abstimmung mit Bürgerbeteiligung durchzuführen, wenn eine weitere Variantenplanung für die Umfahrung vorliegt. Auch den Einwand, dass die Landwirte mit dem Bau der Bündeltrasse ebene Flächen im Kinzigvorland verlieren, was wiederum zu lasten der Offenhaltung ging, nahm er auf.

"Wir brauchen eine Lösung, die für alle zu ertragen ist", sagte Saar schlussendlich. Dass es auf einen Kompromiss hinauslaufe, sei zu erwarten. Wie beim Hochwasserschutz versprach er aber, im Falle einer Wahl das bestmögliche herauszuholen.

Nach einem Abstecher zum Kinzigdamm ging es für die Gruppe zurück zur "Blume", wo Saar die Zeit für ein Bürgergespräch nutzte.