Die neu gewählte Bereitschaftsleitung des Haslacher DRK-Ortsverbandes (von links): Thorsten Schmid, Uwe Bork, Vorsitzendem Klaus Kinast, Monika Kinast und Patrick Hug. Foto: Störr

Haslacher Ortsverband beklagt in der Rettungskette keine große Rolle zu spielen. Preiskampf wird schärfer.

Haslach - Im Haslacher DRK-Ortsverband wird Nächstenliebe, karitatives Engagement und Solidarität von den Jugendgruppen über die Aktiven bis zur Seniorengruppe gelebt. Bei der Hauptversammlung am Freitagabend wurde einmal mehr deutlich, wie viele Aufgaben die Rotkreuzler in der Raumschaft abdecken.

Vorsitzender Klaus Kinast ließ noch einmal das große Jubiläum des vergangenen Jahres aufleben, hob die großen Blutspendeaktionen und den Blaulichttag hervor und befand: "Es war ein großartiger Erfolg." Noch Wochen danach sei er auf das große Ereignis angesprochen worden und habe viel Lob für den Verein geerntet.

Seit Beginn der Blutspendeaktionen im Jahr 1960 wurden 37 694 Konserven in Haslach gesammelt, dieses Jahr sei bereits mit 492 Spenden beim Januar-Termin sehr gut angelaufen. Dass bei der Stammzellentypisierung des vergangenen Jahres gleich zwei potenzielle Spender gefunden wurden, nannte Kinast "ein sehr gutes Ergebnis." Neben den üblichen Einsätzen bei Sportveranstaltungen seien im Hintergrund viele zeitintensive Aktionen gelaufen; besonders in der Ausbildung und bei Übungen.

Der Austausch des 14 Jahre alten Einsatzfahrzeuges wird die DRK-Mitglieder noch eine Weile beschäftigen, zur Anschaffung und Ausstattung eines neuen Wagens sei eine Arbeitsgruppe gegründet worden.

Dass der Haslacher Ortsverband in der Rettungskette anscheinend keine große Rolle spiele, ärgerte den Vorsitzenden und mache teure Neuanschaffungen nicht leichter. "Beim Unfall in der Schwarzwaldstraße wäre diese Tage zumindest ein Bereitstellungsalarm angebracht gewesen." Schließlich würden von den ehrenamtlichen Helfern ständige Weiterbildungen, Einsatzübungen, eine hohe Motivation und beste technische Voraussetzungen für den Ernstfall erwartet.

Bereitschaft hat 8000 ehrenamtliche Stunden geleistet

Wie groß der Aufwand dafür ist, wurde im Jahresbericht der Bereitschaftsleitung deutlich. Patrick Hug berichtete von 21 Dienstabenden, Sanitätsauffrischungskursen und Übungseinheiten zur medizinischen Fortbildung. 450 Stunden seien die Rotkreuzler beim Ringen in Haslach, Mühlenbach und Hofstetten im Einsatz gewesen und hätten außerdem große Veranstaltungen wie den Kinzigtallauf, das Mühlenbacher Narrentreffen oder sportliche Events betreut.

Außerdem seien große Übungseinsätze mit den örtlichen Feuerwehren der Raumschaft absolviert worden.

Zu Einsätzen wurde der DRK-Ortsverband beim Speicherbrand in Bollenbach, beim Bombenfund in Wolfach und beim Brand in Fischerbach gerufen. Darüber hinaus haben die Mitglieder 20 Erste-Hilfe-Kurse angeboten, was für die Übungsleiter einen erheblichen Zeitaufwand bedeutete.

"Die Bereitschaft hat insgesamt 8000 ehrenamtliche Stunden geleistet", rechnete Patrick Hug vor. Das wären pro Mitglied etwa 141 Stunden oder sechs ununterbrochene Tage für die gute Sache. Trotzdem komme auch der gesellige Teil nicht zu kurz.

Der Fahrdienst hatte im vergangenen Jahr ein großes Pensum zu erfüllen. An 224 Arbeitstagen wurden Menschen mit Behinderungen zu den Lebenshilfe-Werkstätten in Haslach und Steinach befördert, an 189 Tagen wurden Schüler zwischen Steinach, Hofstetten und Mühlenbach gefahren. Dabei wurden insgesamt 290 000 Kilometer zurückgelegt, was dem siebenfachen Erdumfang entspricht.

Der Fahrdienst "Essen auf Rädern" sei nicht nur der Beitrag des DRK-Ortsverbandes zur Sozialarbeit, sondern der individuelle Beitrag jedes Einzelnen für die kranken, alten und gebrechlichen Menschen der Raumschaft. Dass der Preiskampf schärfer werde, das soziale Engagement nicht berücksichtig werde und zu Lasten des Standards gehe, sah Vorsitzender Klaus Kinast mit Sorge.

u Die Wahlen brachten keine Änderungen in der Vorstandschaft, Klaus Kinast bleibt Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Bürgermeister Heinz Winkler, die Kasse führt Klaus Schwendemann, Schriftführerin ist Veronika Kinast, Chronistin bleibt Martina Öhler, die Zeugwarte sind Sven Allgaier und Thassilo Kinast, Franz Kinast ist Beisitzer Technik.

u Die Bereitschaftsleitung besteht aus Thorsten Schmid, Uwe Bork, Monika Kinast und Patrick Hug, neue Kassenprüfer wurden Petra Ramsteiner und Martina Weßbecher.

u Als Kreisdelegierte wurden Monika Kinast, Martina Weßbecher, Thorsten Schmid, Ewald Weßbecher, Thomas Fritsch, Benamin Krüger, Sven Allgaier und Mechthilde Neumaier gewählt, Ersatzdeligierte sind Karin Müller, Hansjörg Hettich und Rüdiger Schwendemann.