Diskussion in Haslach / Nabu-Vertreter sind bei Rundgang dabei und mit Vorschlägen einverstanden

Von Lars Reutter

Haslach. Mehrere Bäume werden in diesem Jahr in Haslach gefällt. Diese Entscheidung zu treffen, machten sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung aber alles andere als leicht.

Spätestens seit dem vergangen Jahr, als geplante Baumfällarbeiten zu heißen Diskussionen führte, ist das Thema in Haslach ein heißes Eisen. Damals hatte die BUND-Ortsgruppe in einem offenen Brief an Bürgermeister Heinz Winkler einen sensibleren Umgang mit "unserem wertvollen Naturkapital" eingefordert. Die Naturschützer hatten seinerzeit auch bezweifelt, dass für jede Fällung wirklich ein triftiger Grund vorliege. (wir berichteten).

In der Sitzung war nun auch ein BUND-Vertreter anwesend und am Samstag waren neben Gemeinderäten nun auch Vertreter des Nabu beim Baum- Rundgang mit Stadtgärtner Uwe Schweitzer dabei. Hinterher erklärten sie in einem Schreiben an die Stadt, dass sie schweren Herzens sämtlichen Fällungen zustimmten. Über das Schreiben informierte die Verwaltung die Öffentlichkeit in der Ratssitzung. In dieser erläuterte Schweitzer dann auch seine "Baummaßnahmen" (siehe Info-Kasten).

Zuvor war es Martin Schaeffer (Grüne) wichtig eine grundsätzliche Stellungnahme abzugeben. Er sei verwundert, dass der Schwerpunkt beim Rundgang deutlich auf den Fällen der Bäume gelegen habe und nicht auf etwaigen Neupflanzungen. Dass kranke Bäume schon zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit weg müssen, stellte der Fraktionsvorsitzende der Grünen nicht in Frage. Sehr wohl aber, ob gesunde Bäume wegen Schattenwurfs oder fallendem Laub gefällt werden müssten. Er wünschte sich, dass man den Wert der Bäume mehr würdigt und nannte deren Vorzüge. So seien sie unter anderem Lebensräume für Tiere, ein Schattenspender im Sommer und würden das Bild einer Gemeinde positiv prägen. Herbert Himmelsbach (SPD) klagte ebenfalls, dass die Gemeinde "Zug um Zug prägende Bäume" verlieren würde.

"Wir sollten uns generell angewöhnen, auf Fachleute zu hören", meinte Karla Mahne und schickte hinterher, dass die meisten Räte das in Sachen Bäume eben nicht seien. Davon nahm sie Joachim Prinzbach (Freie Wähler) als Geschäftsführer der Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald aus. Er meinte, dass die Bäume auch würdig sein müssten, erhalten zu werden, und die Erhaltung nicht zuviel kosten dürfte.

Stadtgärtner Uwe Schweitzer betonte während der Präsentation: "Man muss einem Baum auch seine Würde lassen". Aus diesem Grund würde es oft mehr Sinn machen, einen Baum zu fällen, anstatt ihn zu stark zu beschneiden.

Für die Fällung der kranken Bäume stimmte letztlich jeweils alle Räte. Diskussionen und vier Gegenstimmen gab es bei der Fällung am Inneren Graben. Über die Maßnahmen in Bollenbach soll der Ortschaftsrat entschieden. Die Fällarbeiten sollen , bis Ende Februar erledigt sein.