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Narren holen sich den Schlüssel ab. Bürgermeistergattin wird zersägt. Blinder Clown wirft mit Messern auf Fauz.

Haslach - Mal wieder nichts als Zirkus und Clownerie im Haslacher Rathaus – doch im Unterschied zum übrigen Jahr ist dies beim gestrigen Rathaussturm genau so geplant gewesen.

Kulturamtsleiter Martin Schwendemann hatte den Plot zum närrischen Stück "Zirkus HeiWi – Stars in der Manege" geschrieben. Zudem trat er auch selbst als Koch in Erscheinung, der so schlechtes Essen zubereitet, dass alle Akrobaten und Artisten wegen Übelkeit ausfallen. Sogar den Popcornverkäuferinnen (Bärbel Winkler und Carolin Ast) war es kotzübel. Vom Zirkusdirektor (Bürgermeister Heinz Winkler) bekam der Koch dann auch einen kräftigen Rüffel.

Zum Glück hatten aber wenigstens die Clowns nichts von den schlechten Speisen gegessen, so dass die Vorstellung beginnen konnte. Die Spaßmacher mussten nun aber alle Parts der Akrobaten, Artisten und Dompteure übernehmen, was gar nicht gut gehen konnte.

Zu den Klängen von Bonanza gingen gleich bei der ersten Nummer die Rössle durch, während der Dompteur nur dumm rum stand. Der Direktor schimpfte und leitete über zu den "Akrobaten mit der perfekten Körperbeherrschung". Eine gefährliche Nagelbrettnummer, Jonglage mit vielen Bällen und chinesische Tellerakrobatik kündigte er an, und meinte nur. "Hoffentlich geht das gut". Schon durch das Einspielen der Musik von "Dick und Doof" wurde klar, es geht eben nicht gut. Die Akrobaten waren ja allesamt Clowns (unter anderem Markus Neumaier, Werner Müller, Adrian Ritter, Nicola Rossol, Melanie Axmann), die das natürlich nicht können. So verscheuchte sie der Direktor mit wüsten Beschimpfungen.

Nun wollte er die Vorstellung selbst retten und schritt dann bei der Sägenummer selbst zur Tat. Zersägt wurde mit Unterstützung von Martin Schwendemann Bürgermeistergattin Bärbel Winkler. Doch oh weh, auch diese Nummer ging gründlich schief. Denn aus der Kiste kletterte nicht nur Bärbel Winkler, sondern auch noch Carolin Ast.

Zu den Klängen von "Eye of the Tiger" wurden dann die Tiger losgelassen. Beteiligte waren die "Gruppe Blank" sowie Ralf Rösch als Clown-Dompteur. Am Ende gelang es ihm, die Tiere halbwegs zur Ruhe zu bringen und auf die Podeste zu stellen. Dann tauchten aber plötzlich schwarze Schafe auf, was den Hunger der Tiger weckte. Doch die Schafe wussten sich zu wehren, entrissen dem Dompteur die Peitschen und mit lautem Geknalle gelang es ihnen, die Tiger zur Ruhe zu bringen.

Es folgte der Messerwurf. Der Direktor suchte Freiwillige und legte schließlich Benni Fauz als Freiwilligen fest. Da wusste der Narrenchef noch nicht, was auf ihn wartet. Denn als Werfer trat ein Clown (Roland Wacker) auf, der mit Blindenbinde, weißem Stock und Sonnenbrille die Manege betrat. Doch welch Wunder, der Blinde traf unter dem Trommelwirbel der Gassenfezer nicht Fauz, sondern tatsächlich die Drehscheibe.

Der Direktor jubelte: "Endlich hat mal was geklappt". Doch er sah ein, dass man besser bei den eigenen Leisten bleiben sollte. "Die Narren machen den viel besseren Zirkus – zumindest an Fastnacht.", meinte er. Er werde daher den Schlüssel übergeben. Von der Decke schwebte nun bei der waghalsigen Trapeznummer eine liebreizende Assistentin (Anne Schorpp), die den Schlüssel dabei hatte. Dieser wurde dann feierlich an die Narrenchefs Kaus B. Müller und Benni Fauz übergeben, die damit bis Aschermittwoch die Macht im Narrenstädtle haben.