Foto: Störr

Die "Night of Stars" sorgt für zwei ausverkaufte Abende in der Haslacher Stadthalle

Magische Momente und eine fulminante Bühnenshow haben die achte "Night of Stars" in der Haslacher Stadthalle geprägt. Der Lohn für die mehr als 100 Mitwirkenden: Zwei ausverkaufte Abende und ein beeindrucktes Publikum.

Haslach. Bereits der einführende Film um die Suche nach dem geeigneten Zauber für den ultimativen magischen Moment zeugte von viel Kreativität.

Magier und Moderator des Abends, Martin Schaeffer, wurde an einem stürmischen Tag von seinen Gesellen im dunklen Gewölbekeller erwartet. Gemeinsam setzten sie sich jeder Gefahr aus, um das Abenteuer um den großen Zauber zu bestehen. Mit einer Prise feinstem Sand und etwas Seife, Rhythmushölzern aus Schwarzwälder Tanne, Noten und einem kleinen Quantum Erotik fehlte als letzter magischer Gegenstand der mächtige Taktstock des großen Hexenmeisters. Mit einem virtuellen Augenzwinkern sah man Peter Stöhr auf dem falschen Zauberkanal, bevor mit Luftaufnahmen über dem nächtlichen Haslach und bezauberndem Lichterregen der erste große Applaus aufbrandete.

Dieser sollte in der folgenden dreieinhalbstündigen Show noch oft zu hören sein, folgte doch ein Höhepunkt dem Nächsten. "Let me entertain you" hieß es dann auch zu Beginn für die Bigband "Surprise", die seit 27 Jahren auf der Bühne steht.

Mike Schwendemann ließ ein erstes Mal aufhorchen und wurde von der Showtanzgruppe "Dragons" in Szene gesetzt. Für die Tänzer und Tänzerinnen um Susanne Lauble war es der letzte ganz große Auftritt, sie verabschiedeten sich mit der "Night of Stars" vom Publikum. Zu den Rhythmen der Bigband wurden die Zuschauer reich bebildert durch acht Auflagen der Show mitgenommen, die tänzerisch maßgeblich von den "Dragons" geprägt worden waren.

"Magische und tragische Momente überschneiden sich heute", befand Martin Schaeffer und bedankte sich bei Susanne Lauble, Nicole Schmider, Heike Maurer, Sabrina Kienzle, Melanie Köbele, Silke Ullmann, Dieter Lauble und Jürgen Zimmermann. Mit viel Applaus trug das Publikum zum "Danke" an das Showtanzteam bei.

Sandbilder entstehen passend zur Musik

"La Diva" Claudia Moehrke nahm die Stadthalle mit ihrer Ausstrahlung und Stimme im Nu für sich ein und erklärte, wie wichtig es sei die Männer zu loben: "Männer muss man loben, dann bleiben sie oben", hieß das musikalische Credo.

Passend zur Vorweihnachtszeit gab es dann noch einen gesungenen Tipp: "Es ist gut, wenn es glitzert. Diese Hand braucht einen Diamant." Ein erstes Mal kreierte Irina Chaplin eines ihrer vergänglichen Sandbilder, die passend zur Musik entstanden – und die sich im Entstehen immer wieder änderten. Übertragen auf die Leinwände verfolgte das Publikum das Formen des feinen Sandes, der am Ende immer wieder ein neues Bild entstehen ließ.

Mit einer Hommage an den im Frühjahr verstorbenen Künstler Roger Cicero sorgte Lokalmatador Mike Schwendemann für Gänsehautfeeling, als er sang: "Und als einer von Millionen steht ich hier und schau nach oben – frag mich, wo du gerade bist und wie es da wohl ist."

Mit geballter Frauenpower in der Stimme imponierte Rebekka Ziegler, die vor zwei Jahren ihr Debüt auf der Haslacher Bühne gab. Ellen Winkler interpretierte den Song "Keiner ist wie du" als Leiterin der TV-Tanzabteilung mit einem niveauvollen Ausdruckstanz und wurde dabei von Peter Stöhr an der Querflöte begleitet. Unschlagbar waren Yvonne Siefer und Claudia Moehrke im Duett, die es schafften, dass "irgendwie, irgendwo und irgendwann" selbst das Publikum zum großen Chor wurde.

Und war die Night of Stars bis dahin schon ein Funkenregen der großen Momente, verzauberten Alexander und Irina Chaplin mit ihrer weltmeisterlichen Seifenblasenshow. Während die Bigband das Thema aus Walt Disneys "Eiskönigin" interpretierte, wurde die schöne wie vergängliche Kunst in den unterschiedlichsten Variationen geboten. Sehr beeindruckend setzte Alexander Chaplin scheinbar physikalische Gesetze außer Kraft, wenn er Seifenblasen mit Rauch füllte oder in eine große Seifenblase hinein fasste, um eine kleinere herauszuholen – um diese in Richtung Hallendecke schweben zu lassen.

Menschen hüllen sich in Seifenblasen

Dass am Ende selbst ein Herr aus dem Publikum in eine Seifenblase eingehüllt wurde, erhielt besonders viel Applaus. Dass die Bigband mit ihrer Musik manchmal hinter dem Scheinwerferlicht der Solisten und Showacts verschwindet – obwohl sie die tragende Säule des Abends sind – wurde mit sehr viel Applaus der Gäste ausgeglichen.

Für die Berliner Comedy-Burlesque "Coco Clownesse" wurde Haslach dann zum "Hotspot – dem heiße Süden". Als gelernte Clownin liebe sie es, die Erotik mit Komik zu entschärfen – oder je nachdem auch zu würzen, erzählte sie. Mit dem entblättern ihres Handschuhs stimmte sie das Publikum spaßig auf Kommendes ein.

Wie viele musikalische und sportliche Talente Haslach zu bieten hat, zeigte die Tanzformation "New Generation", die in einem Gesamtkunstwerk aus Musik, Gesang, Tanz und Sandmalerei auftraten. Im großen Finale standen dann auch die "Next Generation" auf der Bühne. Mit der allerletzten Zugabe "Ein Hoch auf uns", Funkensprühregen und nicht enden wollendem Applaus hieß es dann: "Das war die Night of Stars 2016".