Die Polizei versiegelte die Ferienwohnung in Haslach, in der sie die Tote gefunden hatte. Foto: Kleinberger

38-Jähriger muss sich ab Montag verantworten / Freundin starb in Haslach

Haslach/Offenburg (red/vk). Eine Straftat, die sich während der Fasent im Haslacher "Stricker" ereignet und im Kinzigtal für einiges Aufsehen gesorgt hat, wird ab Montag, 31. Juli, am Landgericht Offenburg verhandelt: Vor der Schwurgerichtskammer muss sich ein 38-jähriger Mann wegen des Vorwurfs der Körperverletzung mit Todesfolge verantworten, wie die Pressestelle des Landgerichts mitteilt.

Dem angeklagten Rumänen wird zur Last gelegt, seine 36-jährige Lebensgefährtin im Februar in einer Ferienwohnung in Haslach nach einem vorangegangenen Streit massiv mit der flachen Hand geschlagen und im gesamten Körperbereich getreten zu haben. Die ebenfalls aus Rumänien stammende Frau habe dadurch schwere Verletzungen im Kopf-, Hals- und Hüftbereich erlitten – unter anderem ein stumpfes Schädeltrauma – und anschließend das Bewusstsein verloren. Letztlich starb sie nach Angaben des Gerichts, weil erbrochener Mageninhalt in ihre Atemwege gelangt war. Der Angeklagte soll während der Tat erheblich alkoholisiert gewesen sein.

Laut Anklageschrift hätte der damals noch 37-jährige Rumäne dennoch erkennen können und müssen, dass seine Lebensgefährtin an den Folgen ihrer massiven Verletzungen starb. Die Frau habe durch die Schläge und Tritte unter anderem zahlreiche Einblutungen und Rippenbrüche erlitten, teilte die Staatsanwaltschaft mit, als sie im Juni Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhob.

Angeklagter war wohl schon früher in Haft

"Der ursprüngliche Verdacht des Totschlags konnte nicht erhärtet werden", berichtete die Staatsanwaltschaft seinerzeit weiter. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen habe nicht festgestanden, dass der Angeklagte während der Tat davon ausgegangen sei, durch seine Handlungen den Tod der Frau zu verursachen oder gar herbeiführen zu wollen (wir berichteten).

Der mutmaßliche Täter, der nach eigenen Angaben bereits in Rumänien lange Zeit in Strafhaft verbracht hat, befindet sich seit dem 24. Februar in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte ihn am selben Tag, an dem die Leiche der Frau gefunden worden war, in der Nähe des Haslacher Reviers festgenommen.

Während der närrischen Tage hatte der Fall unter anderem deshalb für Aufsehen im Kinzigtal gesorgt, weil die Polizei am Fundort im Haslacher "Stricker" mit einem Großaufgebot angerückt war. Auch ein Hubschrauber war seinerzeit im Einsatz.