Sören Fuß (von links), Bürgermeister Heinz Winkler und Martin Schwendemann präsentierten die ersten Exemplare der Broschüre zu den Haslacher "Stolpersteinen". Foto: Seehase Foto: Schwarzwälder-Bote

Heft zu Haslacher "Stolpersteinen" vorgestellt

Haslach (nis). In Haslach erinnern seit dem 19. September 2010 exakt 13 "Stolpersteine" an Haslacher, die während der NS-Diktatur verfolgt und ermordet wurden. An den früheren Wohnorten dieser Menschen – jüdische Mitbürger, Zeugen Jehovas, Euthanasie-Opfer – rufen die kleinen, in den Boden eingelassenen Messingtafeln ihren Lebens- und Leidensweg ins Gedächtnis.

Wer bei einem Rundgang durch die Straßen Näheres über diese Schicksale erfahren möchte, kann jetzt zu einer von der Stadt und dem Arbeitskreis Stolpersteine Haslach herausgegebenen Broschüre greifen. Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend haben Sören Fuß, der für die Texte verantwortlich zeichnet, und Kulturamtsleiter Martin Schwendemann das druckfrische Heft vorgestellt. Neben den dargestellten Schicksalen und Zusatzinformationen zu dem Lager Gurs, der Religionsgemeinschaf der Zeugen Jehovas und dem Euthanasie-Programm der Nazis findet sich darin auch ein Übersichtsplan der Haslacher "Stolpersteine".

Bei der Vorstellung der Broschüre vor den Mitgliedern des Gemeinderats erklärte Sören Fuß, dass bei der Recherche etliche neue Details ans Licht gekommen seien. Er rechnet damit, dass in Zukunft weitere Fakten bekannt werden und ist sich sicher: Die Bevölkerung könne aus dem Heft "eine ganze Menge erfahren".

1500 Exemplare sind davon gedruckt worden. Erhältlich sind sie ab sofort gegen eine Schutzgebühr von drei Euro bei Alois Krafczyk im Kulturbüro im Alten Kapuzinerkloster.