Klaus Friebis (Mitte) gratulierten: die ehemalige Stadtratkollegin Maria Falk (von links), Bürgermeisterstallvertreterin Karla Mahne, Enkel Julian Haagen, Sohn Eckart Friebis, Pfarrer Christian Meyer, Tochter Ingrid Haagen und Schwiegertochter Emilie Friebis. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Klaus Friebis feiert seinen 90. Geburtstag

Von Fred-Jürgen Becker

Haslach. In bewundernswerter körperlicher und geistiger Frische feierte gestern der Haslacher Klaus Friebis im Kreise seiner Familie, mit Weggefährten und Freunden seinen 90. Geburtstag.

Klaus Friebis wurde am 23. September 1925 in Leingarten bei Heilbronn geboren, wo er auch aufwuchs und zur Schule ging. Im Jahre 1950 führte ihn sein beruflicher Weg ins Kinzigtal nach Haslach. Nach der Heirat im selben Jahr mit seiner Frau Mechthild bezog das Paar 1960 das neue Eigenheim in der Dr.-Kampf-Straße. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Sohn Eckart lebt in Freiburg, Tochter Ingrid wohnt mit Ehemann Günter Haagen und Sohn Julian ein Haus weiter. Auf seinen einzigen Enkel, der Geografie studiert, ist er sehr stolz.

Ein großer Schicksalsschlag traf den Jubilar 2011, als seine Frau Mechthild, mit der er 61 Jahre verheiratet war und vor allem gerne viel reiste, erkrankte und verstarb. Seither lebt und versorgt er sich in seinem Haus selbst. Mahlzeiten nimmt er bei der Familie seiner Tochter ein, bei der Hausarbeit unterstützt ihn eine Hilfskraft.

Nach dem Besuch der Mittelschule wurde Friebis im Kriegsjahr 1943 mit knapp 18 Jahren zur Wehrmacht eingezogen. Nach seiner Grundausbildung kam er in verschiedenen europäischen Ländern zum Einsatz. In seiner Einheit bei der Felddivision der Luftwaffe war er zeitweise der jüngste Unteroffizier.

Mehrere Monate in Kriegsgefangenschaft

"Ich wurde an vorderster Front eingesetzt und bin froh, mit dem Leben davongekommen zu sein", blickt er nachdenklich auf diesen Lebensabschnitt zurück. Allerdings erlitt er im März 1945 eine schwere Verwundung am Schultergelenk. Nach seiner Zeit im Lazarett und einer mehrmonatigen Kriegsgefangenschaft konnte er noch 1945 nach Hause gehen.

Sogleich kümmerte er sich um seine berufliche Ausbildung. Sein Interesse, ja seine Liebe, galt dem Gartenbau. Das entsprechende Studium schloss er als Diplom-Ingenieur ab. Da der damalige Kreis Wolfach einen Spezialisten auf diesem Gebiet suchte, bewarb sich Klaus Friebis und erhielt die Stelle, die er bis zu seiner Pensionierung 1985 als Amtsleiter und Amtrat im Ortenaukreis "mit Leib und Seele" versah.

Durch seine Tätigkeit als Fachberater hielt er über tausend Vorträge landauf, landab, so dass er die Leute in der ganzen Region kannte und sie ihn. Als Lehrbeauftragter an der früheren Haslacher Landwirtschaftsschule unterrichtete er an die 2000 junge Landwirte über drei Generationen hinweg.

"Für Vereinsaktivitäten oder Ehrenämter ließ mir meine berufliche Tätigkeit und mein Amt als Gründer und ehrenamtlicher Vorsitzender des Bezirks- Obst- und Gartenbauvereins seit 1950 keine Zeit", sagt der Jubilar. Allerdings war er 22 Jahre lang als Mitglied der Freien Wähler im Stadtrat von Haslach sowie einige Jahre als Bürgermeisterstellvertreter tätig. Die Verbindung zur evangelischen Kirchengemeinde pflegte er durch regelmäßige Gottesdienstbesuche.

Heute hält er sich übrigens durch sein Hobby fit, das früher sein Beruf war, die Pflege seines großen Gartens mit Obstbäumen, Gemüse und anderen Nutzpflanzen.

Zu seinem Ehrentag erhielt er Glückwünsche und Besuche von vielen Wegbegleitern und Freunden. Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne überbrachte neben einem prächtigen Geschenkkorb "mit vielen gesunden Sachen" die Glückwunschschreiben der Stadt Haslach, des Ortenaukreises und ein persönliches Schreiben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Seitens der evangelischen Kirchengemeinde wünschte Pfarrer Christian Meyer alles Gute und Gottes Segen.

Für die Zukunft hat Friebis nur einen Wunsch: weiterhin Gesundheit und Wohlergehen im Kreise seiner Familie.