Die Solisten (von links) Julia Dobler, Katharina Kaspar und Maik Schwendemann sowie die Band brillierten. Foto: Wölfle

Big Band feiert im Haslacher Kino ihr zehnjähriges Bestehen mit einem bravourösem Konzert.

Haslach - Außergewöhnlich, abwechslungsreich und musikalisch auf sehr hohem Niveau – mit einem fetzigen "Best of"-Konzert hat die Big Band "United Sound" am Freitagabend im Haslacher Kino Rio mit zahlreichen Gästen ihren zehnten Geburtstag gefeiert.

Ausgewählte Filmsequenzen flimmerten über die Leinwand, während die zwanzig Musiker nebst drei Solisten einen tollen Song nach dem anderen präsentierten. Das Gesamtpaket des Konzerts war erstklassig, und rundum gelungen.

Dort wo sonst Filmstars auf der Leinwand zu sehen sind, standen am Freitagabend Kinzigtäler Musiker auf der Showbühne. Die Schüler-Big Band des Robert-Gerwig-Gymnasiums, um Musiklehrer und Leiter Reinhardt Bäder, begeisterte zweieinhalb Stunden lang mit vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxophonen, einer Rhythmusgruppe sowie drei Gesangssolisten. Ob Swing, Bebop, Jazz oder Evergreens, die Formation entfachte von der ersten Minute an mit ihrer Musik eine Explosion der Gefühle.

Passende Filmausschnitte gaben zu Beginn einen Blick in die Geschichte der Band. Nach "Touchdown" und einem fetzigen "Hay Burner" tauchte man mit der Titelmusik in die Oper "Orfeo Negro" ein. Nach der Schlüsselszene des gleichnamigen Films gaben Sängerin Julia Dobler und Kevin Steiner (Saxophon) den Ton an. "Katharina Kaspar lässt für sie jetzt die Sonne aufgehen", kündigte Bäder Stevie Wonders "You are the sunshine of my life" an. Die ganze Dramatik des Filmausschnitts "Children of Sanchez" interpretierte dann Solist David Schmider mit seinem Flügelhorn in das Stück, bei dem alle Musiker ihr Können bravourös unter Beweis stellten.

"Ich wünsche mir, dass er in seinem neuen Lebensabschnitt auch sagen kann: ›I’m feeling good‹", begrüßte Bäder seinen ehemaligen Lehrerkollegen der Kaufmännischen Schule Martin Schaeffer, der mit ihm zeitweise gemeinsam die Big Band geleitet hat. Ihm zu Ehren wuchsen die Musiker mit dem Lied "Feeling Good" von Michael Buble fast über sich hinaus, während Maik Schwendemann stimmlich überzeugte.

Als der rosarote Panther über die Leinwand huschte, wusste jeder welche Melodie jetzt gleich zu hören sein wird. Während die Band die Filmmelodie spielte, konnte sich das Publikum über die lustigen Streiche des Panthers, die zu Lasten des Strichmännchens gingen, amüsieren.

Ein weiteres Highlight war der Besuch in der Spielhölle von Las Vegas. Die gelesenen, gesanglichen und musikalischen Soloeinlagen, unter anderem von Tim Neumaier (Posaune), sowie die Filmausschnitte des im Oktober 2006 von der Big Band in Hausach aufgeführten Musicals "Las Vegas Dreams", waren einzigartig. Begleitet von tosendem Applaus entließ man die Musiker in die verdiente Pause.

Wilde Verfolgungsjagden aus Golden Eye und Mission Impossible rissen die Gäste mit, während sie in den Genuss des Titelsongs der James Bond Filme kamen. Der "Chefkoch" von "Chips & Salsa" hieß Moritz Grübel. Er hatte hervorragend gekocht, und seine Saxophon-Solis schmeckten dem immer wieder klatschenden Publikum vorzüglich. "Man muss halt gut zu leben wissen, mit Kompromissen", gab Schwendemann singend zu verstehen. Ihn hatte Bäder als "The voice of the Kinzigtal" bezeichnet.

Rockig besang Katharina Kaspar mit "Superstition" den Aberglauben und seine Folgen, während Gitarrist Justus Brach und Bassist Michael Brohammer ihre Instrumente bearbeiteten. Das "Cats-Medley" in Bild und Ton riss dann alle mit, Julia Dobler und der Wolfacher Moritz Grübel hatten bei "Street Life" die Nase vorn. Mit van Halens "Jump", sprangen die Musiker sich verabschiedend in Richtung Kinodecke. Mit den zwei erklatschten Zugaben, "Mack the Knife" und "It Don’t Mean A Thing" gab "United Sound" noch einmal richtig Gas.