"Miss Kinzigtal" auf vier Beinen bei Rinderschau gekürt / "Igpras" wird Siegerbulle / Viele Besucher im Klostergarten

Von Christine Störr

Haslach. Sie heißen "Bella", "Wiese" oder "Waldfee", ihr Laufsteg ist mit viel Stroh ausgelegt und sie stellen sich mit ihren Artgenossen der Wahl zur "Miss-Kinzigtal". Am Sonntag war das Interesse bei der Rindviehschau im Haslacher Klostergarten groß.

Trotz – oder gerade wegen – des leichten Regenwetters hatte viele Besucher den Weg dorthin gefunden. Alle vier Jahre stellen die Vorderwälder-Züchter des Kinzigtals ihre Tiere bei der Bezirksrinderschau vor. Dass den Rindern dabei auch Titel wie "Siegerin Altkuh", "Eutersiegerin" oder "Fleischsiegerin" vergeben werden, scheint sie nicht zu stören - am Ende zählt die Ruhe im heimatlichen Stall.

Denn am Sonntag herrschte aufgeregte Feststimmung im sonst so beschaulichen Garten des alten Kapuzinerklosters, wo die Mühlenbacher Bauernkapelle aufspielte, ein Streichelzoo die Kinder erfreute und in kurzfristig organisierten Zelten bewirtet wurde. Zwischen den alten Bäumen wurde mit rotem Absperrband ein Ring markiert, in dem die Bullen, Kühe und Kälbchen in unterschiedlichen Klassen präsentiert und prämiert wurden.

Entlang der Klostermauer war indes ein großes Strohlager eingerichtet worden, auf dem es sich die wartenden Tiere bequem machten. Für viele von ihnen hatte der Tag sehr früh begonnen, im Stall des Haslacher Züchters Klaus Duffner ging es bereits um fünf Uhr los.

Doch der frühe Start fürs Füttern, Melken und Duschen der Kühe hat sich am Ende gelohnt, seine "Fiona" wurde mit der Nummer 40 gleich mehrfach prämiert.

Wer gewinnen will, steht besser früh auf

Sie wurde zur Siegerin Altkuh, zur Kuh mit dem höchsten Eiweißgehalt, war bei den Reservesiegern der Einzelzüchtersammlung, wurde zur Reserve-Fleischsiegerin, und als Krönung am Ende zur "Miss Kinzigtal" gewählt.

Die Bewertungskriterien erklärte Zuchtleiter Franz Maus, der die Rinderschau für die Zuschauer moderierte. "Wir bewerten als erstes den Rahmen – also nicht zu schwer und nicht zu leicht, der Widerrist sollte bei 1,37 Meter liegen." Die Bemuskelung sei ein wichtiges Standbein für die Wirtschaftlichkeit und das Euter für die Langlebigkeit von wirtschaftlichen Kühen wichtig. Daneben würden Kriterien wie das Fundament der Tiere, die Fruchtbarkeit, der Eiweißgehalt der Milch oder die gesamte Lebensleistung in die Bewertung mit einfließen.

Während der Moderator dem Publikum die Fakten zu den einzelnen Tieren erklärte, führte er immer wieder unterhaltsame Gespräche am Rande des Rings – natürlich via Mikrofon. So blieb die Vorstellung zu jedem Zeitpunkt gleichermaßen interessant, informativ und unterhaltsam.

Mit der Präsentation der Jungzüchter wurde die Schau besonders lebendig, wollte doch so manches Kälbchen nicht wie es sollte – und stellte den Züchternachwuchs damit vor eine große Herausforderung.