Ein großes Dankeschön richtete Lebenshilfe-Vorstand Fritz Dieterle (rechts) an Morgan Finlay und lud ihn zu einem weiteren Konzert in die Lebenshilfe ein. Foto: Störr

Morgan Finlay zieht nach technischer Störung den Stecker / "Nur für uns" begeistert Lebenshilfe

Erstmals hat es in der Werkstatt der Lebenshilfe Haslach ein Konzert "nur für uns" gegeben. Am Montagabend spielte Morgan Finlay exklusiv für Mitarbeiter, Bewohner und Freunde der Lebenshilfe.

Haslach. Vorstand Fritz Dieterle begrüßte die Gäste im voll besetzten Speisesaal zum Privatkonzert mit dem kanadischen Musiker. "So war das hier noch nie, auch der Anlass ist einmalig", verwies Dieterle auf die Besonderheit.

"Die Veranstaltung wurde durch Morgan Finlay selbst möglich, der im vergangenen Oktober eine Spende an die Lebenshilfe übergeben hat." Das Geld habe aus der Versteigerung eines Fahrrads gestammt, mit dem der Musiker etwa 1600 Kilometer von Basel bis Flensburg gefahren war. "Morgan Finlay ist nicht nur ein bekannter Musiker, sondern auch sehr sozial eingestellt und hat in seiner Heimatstadt Vancouver in Behinderteneinrichtungen gearbeitet", erklärte Dieterle.

Nach einem kurzen "Also, hallo noch einmal" griff der Musiker dann in die Saiten und schon ging es mit viel guter Laune durch seine Lieder. Dabei hatte Finlay keinerlei Berührungsängste und mindestens ebenso viel Freude wie seine Gäste, die zwischen den hautnah erlebten Musikstücken auch Privates erfuhren.

Er sei halb Kanadier, halb Ire und wohne mittlerweile in Sevilla in Spanien. Deutsch habe er zwölf Jahre lang geübt, allerdings nur mit Quatsch und so kenne er Worte wie Gefrierbrand oder Eichhörnchen. Damit hatte er die Lacher natürlich auf seiner Seite, aber auch, wenn er "eine technische Störung" kurzerhand durch das Ziehen des Steckers beseitigte. "So, jetzt haben wir ein richtig akustisches Konzert", befand er und sang ohne technische Verstärkung weiter.

20 Jahre lang im Krankenhaus gearbeitet

Seit Februar ist Finlay auf Tournee, spielte in Hamburg, Neumünster, Witten, Hagen, Herne oder Leipzig. Bevor er Profimusiker wurde, habe er 20 Jahre lang als Sozialarbeiter im Krankenhaus mit Kindern und Eltern gearbeitet, mit gehandicapten Teenagern und Erwachsenen. Das sei ihm die liebste Arbeit gewesen. Und so drehten sich seine Liedtexte beispielsweise um den Mut, den es im Leben manchmal braucht, um Träume, die es zu Leben gilt, oder um den Überlebenskampf sozial Benachteiligter.

Der Beifall war groß, die Stimmung stieg und wurde mit jedem Lied besser. Am Ende bekannte Finlay: "Es war eine große Ehre für mich, für euch zu spielen. Ich bin ein großer Fan der Lebenshilfe und habe großen Respekt vor der Arbeit, die hier für die Menschen geleistet wird."

Mit dem "Lied über die gute Zeit" verabschiedete er sich nach einer guten Stunde musikalisch, denn im Nachgang zum Konzert gab es für jeden Gast ein handsigniertes Poster und eine CD mit auf den Nachhauseweg.