Trächtige Schafe und neu geborene Lämmchen wird es in der Haslacher Krippe nicht mehr geben. Archivfoto: Stangenberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Krippe: Stadt zieht Konsequenzen aus Chaos um Neugeborene

Im kommenden Jahr wird es keine trächtigen Schafe in der lebenden Krippe in Haslach geben. Die Stadt zieht Konsequenzen aus tragischen Ereignissen um die Zwillinge, die vor Kurzem geboren wurden.

Haslach (red/lmk). Dass etwas mit den Tieren in der Krippe nicht gestimmt habe, darüber gab es bereits Gerüchte in der Hansjakobstadt. Auf Anfrage des SchwaBo veröffentlichte die Stadt nun eine Pressemitteilung.

Demnach gab das Mutterschaf der Zwillinge keine Milch – das wurde laut der Mitteilung sowohl tierärztlich als auch von erfahrenen Pflegern festgestellt. Das erste Lamm, ohnehin geschwächt, wurde von der Mutter erst gar nicht angenommen und starb. "Das zweite Lamm indessen war sogar über Nacht verschwunden – man vermutet, dass Tierfreunde versuchten, es über Nacht aufzupäppeln", schreibt die Stadt.

Am nächsten Morgen war das Lamm wieder zurück – es lag stark geschwächt im Gehege. Die Pflegerin habe es umgehend in den Bauhof der Kommune gebracht. Dort gibt es einen Stall, der auch für kranke Tiere eingerichtet ist. "Doch weder die dort vorrätige Spezialmilch, noch die liebevolle Pflege, noch der herbeigerufene Tierarzt konnten dem Lamm noch helfen", schreibt die Stadt.

Damit aber nicht genug: Während die Bauhofmitarbeiter mit der Pflege des geschwächten Lamms beschäftigt waren, fand auch das dritte im Bunde noch seinen Weg dorthin. Nach Auskunft der überraschten Mitarbeiter habe eine Tierrettungsorganisation das Tier in Begleitung der Polizei dort abgeliefert. Die Mitarbeiter reagierten laut Pressemitteilung "rasch und richtig": "Sie brachten das kerngesunde Lamm sofort zum Mutterschaf zurück, das schon verzweifelt nach seinem Jungen schrie."

Der Eifer der Tierretter sei in diesem Fall nicht nur völlig unbegründet, sondern auch für das Tierwohl gefährlich: Nicht immer werden solche weggenommen Lämmer vom Mutterschaf auch wieder angenommen. In diesem Fall aber nahm das Mutterschaf sein Junges sofort wieder an.

Die Stadtverwaltung stellt klar: "Haslachs Bauhofmitarbeiter kümmern sich intensiv um alle Krippentiere. So wird tagsüber mehrmals frisches lauwarmes Wasser in die Tränken verbracht und gegebenenfalls Futter aufgefüllt. Die erste Betreuung erfolgt schon morgens gegen 4.30 Uhr, danach alle zwei bis drei Stunden und auch nachts wird öfters nach dem Rechten gesehen. Die Mitarbeiter sind in regem Kontakt mit einem örtlichen Tierarzt, der ihnen einen sehr verantwortungsvollen Umgang bescheinigt."

Die Stadtverwaltung hat aus den bedauerlichen Vorgängen bereits klare Konsequenzen gezogen. Weihnachten 2017 werden keine trächtigen Schafe mehr an der Krippe sein, sondern ausschließlich erwachsene Schafe und Jungtiere.