Bernd Valentin (von links), Klaus Bernhard Roth und Magdalena Bränland trugen unter anderem Lieder von Edvard Grieg vor. Auch ihre Soli begeisterten. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Valentin, Bränland und Roth ziehen das Publikum in ihren Bann / Opernarien und Lieder

Ein exquisites Matineekonzert haben Bernd Valentin (Bariton), Magdalena Bränland (Sopran) und Klaus Bernhard Roth (Klavier) präsentiert. Die Darbietung im Haus der Musik war zugleich Auftakt des Gesangskurses und Abschluss der diesjährigen Haslacher Klosterkonzerte.

Haslach. Schon allein Valentins kraftvolle Gestalt mit Künstlermähne und langem Mantel mit verspielten Blumenranken wies darauf hin, dass hier auf kleiner Bühne die große Welt der Oper zu Gast sein wird. Imposant bereits zu Beginn die stimmgewaltig intonierte Arie des Grafen aus der "Hochzeit des Figaros" von Mozart, die das "enge Bretterhaus" zu sprengen schien.

Auch in tiefen Lagen und leiseren Phasen verstand es der Sänger stets, mit deklamatorischer Schärfe dem Text die nötige Verständlichkeit mit auf den Weg zu geben: Gilt es doch gerade in der Oper in besonderem Maße, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und mitzunehmen in das Zauberreich der großen Gefühle, in dem Text und Musik zu einer Einheit verschmelzen.

Nicht minder beeindruckend war die Arie der Fiordiligi aus Mozarts "Cosi fan tutte" in Bränlands Interpretation, der es ebenfalls durch ihre starke Bühnenpräsenz gelang, ihre Zuhörer zu faszinieren. In zwei Liedern von Edvard Grieg bewies Bränland, dass sie auch diese intimere Form des Gesangs, die weniger auf virtuose Klangpracht und mehr auf den Text ausgerichtet ist, perfekt beherrscht.

Intensive Duette

Bei Mahlers "Der Schildwache Nachtlied" zeigten Valentin und Bränland, wie innig sie dieses weite Beziehungsfeld zwischen Mann und Frau auszuloten vermögen. Noch intensiver gelang ihnen dies in den Opernduetten aus Leoncavallos "I Pagliacci" und Richard Strauß’ "Arabella", bei denen sie ihre große Bühnenerfahrung in Gestik und Mimik ausleben konnten.

Nicht vergessen werden darf bei allem Lob für die Sänger Klaus Bernhard Roth als stets sehr aufmerksam agierender Pianist, der mit seinem exakten Klavierspiel den nötigen Halt und Rahmen bot, gleichsam alle Orchesterstimmen mit zwei Händen zu einem Klangteppich verwob, auf dem sich erst der Gesang in den Raum hinein entfalten konnte.

Zugleich glänzte er mit seinen brillanten Klaviersoli von Mozart und Brahms und vor allem mit der romantisierenden Bearbeitung eines Bachschen Präludiums von Alexander Siloti, die aufzeigte, wie Bach vielleicht 100 Jahre nach seinem Tode komponiert hätte.