Die Schriftstellerin Brigitte Glaser (links) hat im Haslacher Buchladen vorgelesen. Bei voll besetzem Haus war vor allem die Ladeninhaberin Ulrike Limberger (rechts) stolz und freute sich über die gute Resonanz. Foto: Störr

Brigitte Glaser gibt Einblicke in ihr neues Buch / Zuhörer lassen sich ihre Exemplare signieren

Einen unterhaltsamen und spannenden Abend hat die Autorin Brigitte Glaser ihren Zuhörern im voll besetzten Haslacher Buchladen beschert. Mit guten kriminellen Erzählungen zog sie in ihren Bann, ließ die Gäste lachen und ebenso gespannt zuhören.

Haslach . Buchladen-Inhaberin Ulrike Limberger erzählte von ihrem ersten Treffen mit Glaser: Sie hatten sich während einer ihrer Lesungen kennengelernt. "Es war gleich klar, dass sie nach Haslach kommen muss, egal wie und wann", so Limberger. Ihre Freude war besonders groß, weil sie auch die ermittelnde Köchin Katharina Schweizer in ihrem Laden zu Gast hatte.

Mit "Saus und Braus" ist der achte Band der Reihe Katharina-Schweizer-Krimis von Glaser erschienen. Die gebürtige Schwarzwälderin (siehe Info) gewährte zunächst Einblicke in dessen Entstehung.

Ihre Hauptfigur sei ganz anders, als sie selbst. "Ich durfte endlich in jemanden hineinschlüpfen, der auf Männer runter guckt und nicht zu ihnen aufschaut", erzählte sie amüsiert. Aufgrund ihrer kochenden Heldin werde sie manchmal gefragt, wie denn ihr Restaurant in Köln laufe. "Aber bis jetzt bin ich noch nicht so weit, dass ich den Kamikaze-Sprung in die superturbulente Gastronomie wagen würde", betonte Glaser.

Ihr neuer Krimi spiele im beschaulichen Murgtal und enthalte nicht die üppigen Rezepte – "es geht ans Heilfasten". Sie habe alle Kapitel nach dem Tagesablauf einer Heilfastenkur strukturiert, ein Großteil der Zuhörerinnen schien sich bestens damit auszukennen.

Mit viel Humor und akribischem Spürsinn wurde die Kriminalgeschichte rund um Kräutertee, Wasser und die spirituelle Dimension des Fastens entwickelt. Das zwischenmenschliche Miteinander im Kurhotel wies mitunter Abgründe auf; die detaillierten Beschreibungen Glasers schafften dichte Bilder: "Rauschende Tannen, klappernde Mühlen, Erholung bis zum Abwinken. Ein Toter passt da einfach nicht hin", lässt sie ihre Hauptfigur sagen.

"Viele Krimi-Autoren schicken ihre Protagonisten zur Kur", so Glaser. Dabei werde ein gewisser Rahmen vorausgesetzt: Die Klinik liege meist abgelegen und der Personenkreis sei überschaubar. "Dieses "Closed-Room-Setting" (Anm. d. Red.: Schauplatz des geschlossenen Raums) beherrschte Agatha Christie wie keine andere", verdeutlichte die Autorin.

"Es gibt immer einen Punkt, an dem ich anfange zu arbeiten", fuhr sie fort. Diesmal sei es die Vorstellung des Tals gewesen, das durch einen Bach geteilt wird. Aus dieser Idee schuf Glaser ein über 300-seitiges Lesevergnügen, in dem es weder an Spannung noch an feinsinnigem Humor fehlt – sehr viele Zuhörer ließen sich daher ihr Buch signieren.

INFO

Werdegang

Brigitte Glaser, 1955 in Offenburg geboren, ist im Schwarzwald aufgewachsen. Heute lebt sie in Köln. Ihr Debüt gab sie 1996 als Co-Autorin von "Kölsch für eine Leiche".