Multimediales Lernen: Ein Tablet ist künftig für jeden Schüler des Bildungszentrums vorgesehen. Symbolfoto: Vennenbernd Foto: Schwarzwälder-Bote

Elektronische Tafeln und Tablet-PCs sind künftig Standard / Schülerzahlen in Werkrealschule stark rückläufig

Haslach (stö). Zum Schuljahrsbeginn hat Schulleiter Christof Terglane den Haslacher Gemeinderat über aktuelle Schülerzahlen, Klassenzusammensetzungen und die großen Neuerungen am Bildungszentrum informiert.

"Die Zahlen sind insgesamt leicht rückläufig, in diesem Schuljahr sind etwa 40 Kinder weniger am Bildungszentrum", sagte der Rektor. Dabei seien die Schülerzahlen der Grundschule leicht steigend, der Werkrealschule stark rückläufig und die Zahl der Realschüler relativ konstant geblieben. Insgesamt besuchen derzeit 817 Schüler das Bildungszentrum.

Erfreulich sei die Entwicklung der Schulabgänger, von denen ein Drittel eine Ausbildung begonnen hätte, etwas mehr als ein Drittel auf das Gymnasium wechselte und ein knappes Drittel ans Berufskolleg. Bei den Werkrealschülern hätten mehr als die Hälfte der Abgänger eine Lehrstelle angetreten, was Terglane "als sinnvolle Entscheidung nach der Werkrealschule" ansah.

Die Entwicklung der Ganztagsschule sei gut, ein Drittel der Grundschüler nehme das Angebot an, ein Drittel der Werkrealschüler und elf Prozent der Realschüler. Allerdings gebe es dort erst seit zwei Jahren das Ganztagsangebot.

Für das laufende Schuljahr habe es in der Grundschule einen "Quantensprung in Richtung Ganztagsschule" gegeben, fast die Hälfte der neuen Erstklässler würde das Angebot annehmen. "Wir fahren ein neues Konzept und haben ein anderes Angebot, das hat wohl zu der wesentlich größeren Akzeptanz geführt", mutmaßte Terglane.

Für das Kollegium wünsche er sich einen höheren Anteil an Lehrern, "im Hinblick auf die kommenden Flüchtlinge werden wir einen Engpass erleben." Derzeit besuchen zehn Kinder mit keinen oder nur sehr geringen Deutschkenntnissen die Vorbereitungsklasse. "Sie haben aber auch jeweils eine Stammklasse, in der sie ihr soziales Umfeld aufbauen", so Terglane.

Die Neuerungen im Stundenplan mit Lernbändern und Tandemunterricht laufe sehr gut an, in Gängen und Klassenzimmern herrsche eine Flüsterkultur. Mit Lerninseln und Steh-Arbeitsplätzen seien die Flure aufgewertet und gleichzeitig der Lärmschutz verbessert worden. Die konzentrierte Arbeitsatmosphäre erlaube ein Arbeiten außerhalb des Klassenzimmers. Mit den wöchentlichen "Coaching-Gesprächen" sollen die Stärken der Schüler herausgearbeitet werden.

Das neue Konzept "E-3-Lernwelten" soll kinzigtalweit vorgestellt werden, weil sich das Bildungszentrum damit als Vorreiter sieht und andere Schulen zu einem ähnlichen Weg motivieren möchte. Als "Leuchtturmschule für die multimediale Schule der Zukunft" wird "MINT" (Mathe, Informatik, Natur/Technik und die Berufsorientierung) groß geschrieben, der Einsatz von elektronischen Tafeln und ein Tablet-PC werden für Schüler künftig Standard. "Wir sind als Hospitationsschule für den Schulamtsbezirk Offenburg ausgewählt und stellen unser Konzept ›Realschule Neu‹ gerne vor", sagte Terglane.