Verantwortlich für die Organisation am Tag der offenen Moschee zeichneten sich um den Vorsitzenden Nurullah Durmus (Dritter von links) Ramazan Tasdelen, Imam Mucahit Güzel, Cemil Tuncay, Ilkay Görkay, Recep Keles und Binnur Aksu. Foto: Becker

Türkisch-islamische Gemeinde möchte Vorurteile abbauen. Muslime informieren beim Tag der offenen Moschee über ihre Arbeit.

Haslach - Die jungen Muslime haben beim diesjährigen Tag der offenen Moschee im Vordergrund gestanden. Seit 1997 findet der Tag der offenen Moschee regelmäßig bundesweit statt, um die Verbundenheit zwischen Muslimen und Angehörigen anderer Religionen zu unterstreichen.

Am Tag der Deutschen Einheit sind die Türen der Moscheen für Besucher jeden Glaubens geöffnet. So hatte auch die türkisch-islamische Gemeinde DITIB Haslach am Samstag dazu eingeladen, die Moschee zu besuchen und sich auszutauschen.

Vor allem die Führungen durch die Moschee wurden von einer erfreulich großen Schar von Besuchern aus Haslach und Umgebung angenommen. Die Dialogbeauftragte für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit, Binnur Aksu, verstand es, den interessierten Besuchern aller Altersstufen auf kundige und einfühlsame Weise das Gebäude und besonders den Gebetsraum nahe zu bringen. Imam Mucahit Güzel demonstrierte durch Darbietung von Riten und Gebeten den Ablauf einer Gebetsstunde.

Die Fragen der Besucher wurden von Binnur Aksu fachkundig beantwortet. Ob es auch "Imaminnen" gäbe, wollte jemand wissen. Die Antwort lautete, dass Frauen den Islam studieren und sogar predigen dürfen. Die wichtigsten Riten und Aufgaben sind jedoch dem (männlichen) Imam vorbehalten – vergleichsweise zu den katholischen Priestern.

In Haslach wird eine große Anzahl von Flüchtlingen aus Syrien erwartet, die ebenfalls muslimischen Glaubens sind. Laut Binnur Aksu gibt es für diese die Möglichkeit der Teilnahme an Gottesdiensten bei der türkischen Gemeinde und in deren Moschee. "Die Moschee steht allen Muslimen offen, gleich welcher Nation sie sind und aus welchem Land sie kommen", betonte sie.

Im Außenbereich der Moschee waren Zelte mit Tischen und Bänken zum Verweilen, zum Gespräch und selbstverständlich auch zum Essen und Trinken aufgebaut. Typisch türkische Gerichte und heißer, süßer Tee fanden große Nachfrage.

Zahlreiche junge Muslime halfen bei Bewirtung und Organisation. Mit dem Besuch durch deutsche Gäste und dem Besuch der eigenen Mitglieder der Gemeinde, vor allem aber mit dem warmen Herbstwetter bei herrlichem Sonnenschein waren die Verantwortlichen vollauf zufrieden.