Die Gebühren für den Kindergarten steigen. (Symbolbild). Foto: dpa

Etat: Keine Großprojekte in Hofstetten. Gemeinde zieht finanzielle Handbremse. Pro-Kopf-Verschuldung steigt kontinuierlich.

Hofstetten - Die Gemeinde Hofstetten hat sich vorgenommen, im kommenden Jahr finanziell die Handbremse anzuziehen und nur das Notwendige zu realisieren. Dies sagte Bürgermeister Henry Heller zum Haushalt 2016.

In der Gemeinderatssitzung hatte am Mittwoch Kämmerer Markus Neumaier den Etat vorgestellt. Trotz geplanter Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 132 900 Euro wird zur Finanzierung der vorgesehenen Investitionen eine Kreditaufnahme in Höhe von 140 000 Euro notwendig werden. "Größter Posten ist mit 262 100 Euro die geplante Sanierung des Gemeindehallendachs", sagte Neumaier zu den geplanten Investitionen. Bei der Maßnahme werde auch besonderes Augenmerk auf bessere Wärmedämmung gelegt. Die Gemeinde beantrage Mittel aus dem Ausgleichsstock und erwarte einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der anfallenden Kosten. Ein weiterer großer Ausgabenposten ist die digitale Erfassung der Kanäle und die Eigenkontrollverordnung im Abwasserbereich, für den 70 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Aus diesem Grund wurden die Abwassergebühren neu kalkuliert und erhöht.

Zudem werden die Kindergartengebühren laut Neumaier angepasst, aber sonst sollen die Gebühren und Steuersätze unverändert bleiben. Auch bei der Vereinsförderung und den freiwilligen Leistungen wie der Förderung der Landwirtschaft sind keine Kürzungen geplant.

Insgesamt stelle sich der Verwaltungshaushalt noch recht positiv dar. Erfreulich sei, dass sowohl höhere Kreis- und Finanzausgleichsumlagen als auch höhere Einkommensteuereinnahmen zu erwarten seien. "Bei Betrachtung der doch sehr beträchtlichen Personalausgaben darf nicht vergessen werden, dass Hofstetten mit rein kommunal betriebenem Kindergarten, Freibad sowie Seniorenzentrum Einrichtungen unterhält, die für eine Gemeinde dieser Größenordnung nicht selbstverständlich sind", kommentierte Neumaier den Millionenbetrag in dem Bereich.

In der mittelfristigen Finanzplanung stehen laut Neumaier unter anderem weitere Abschnitte der "Umgestaltung der Ortsmitte" an.

Zur Pro-Kopf-Verschuldung sagte Heller auf Anfrage von Bernhard Krämer (CDU), dass diese seit 2008 kontinuierlich steige. Mit großen Investitionen wie dem Bau des Rückhaltebeckens für den Hochwasserschutz habe Hofstetten aber zukunftsträchtige Entscheidungen getroffen. Heller ist zuversichtlich, dass durch gutes Haushalten die Verschuldung in den nächsten Jahren wieder heruntergeschraubt werden kann.