Für den Ganztagesbereich gab es wesentlich mehr Anmeldungen als Plätze zur Verfügung standen. Symbolfoto: Naupold Foto: Schwarzwälder-Bote

Haslacher Kindergarten bietet künftig mehr Plätze an / Rat stimmt Mehrkosten von rund 55 000 Euro zu

Von Lars Reutter

Haslach. Der Haslacher Gemeinderat reagiert auf eine geändertes Anmeldeverhalten im katholischen Kindergarten. Weil dort die Nachfrage nach Ganztagsplätzen nicht befriedigt werden könnte, wird die Stellenschlüssel um 1,25 aufgestockt. Dies verursacht Mehrkosten in Höhe von rund 55 000 Euro.

Hauptamtsleiter Adrian Ritter hatte das bisherige Angebot und die Belegungssituation in einer umfangreichen Sitzungsvorlage detailliert beschrieben. "Wir können die Nachfrage nicht bedienen, und die Möglichkeit nichts zu machen und den Eltern absagen, ist für mich keine", sagte er mit Blick auf 23 Anmeldungen für den Juni 2016 bei derzeit zehn Plätzen für die Ganztagsbetreuung. Die vorhandenen zehn Plätze hätten laut Ritter erstmals im kommenden November nicht mehr ausgereicht. Eine stärkere Nachfrage gibt es auch im Bereich der verlängerten Öffnungszeiten (VÖ). Hier könnte schon im September die Nachfrage nicht bedient werden. Für den Juni 2016 gibt es laut Ritter dann 45 Anmeldungen für 25 Plätze. Die reine Platzzahl sei allerdings nicht das Problem, sondern, dass das Angebot nicht ganz zu den Anmeldungen passe, erklärte Ritter.

Daher schlug der Hauptamtsleiter in Absprache mit den Kindergartenverantwortlichen, der Caritas und der Verrechnungsstelle vor, eine Kleingruppe in eine Mischgruppe umzuwandeln. Eine Mischgruppe habe dabei den Vorteil, dass alle Betreuungszeiten angeboten werden können und man daher flexibel auf die Nachfrage reagieren könnte.

Dem Vorschlag der Umwandlung stimmten die Gemeinderäte trotz der Mehrkosten in Höhe von rund 55000 Euro ohne jede Diskussion zu. Die Eltern sind laut Ritter auch bereit, den entsprechend höheren Preis für die Ganztagsbetreuung oder das Angebot verlängerter Öffnungszeiten zu bezahlen. Die Erziehungsberechtigten habe man Anfang Juni angeschrieben und um eine verbindliche Anmeldung gebeten. "Unser Angebot ist schon hoch diversifiziert", sagte Bürgermeister Heinz Winkler. Nachdem man rund vier Millionen Euro bauliche Investitionen vorgenommen habe, sei es nun folgerichtig, ein adäquates Angebot für den laufenden Betrieb zu finanzieren.

Gut ausgelastet ist laut Ritter auch der U3-Bereich in Haslach mit einer Belegung von 80 bis 85 Prozent. In Bollenbach sei die Belegung "solide". Hier müsse man von Jahr zu Jahr entscheiden, ob das Angebot trotz Geburtenrückgang aufrecht erhalten werden könne, so Ritter. Für das kommende Jahr bleibt auf Ratsbeschluss in der "Arche Noah" alles wie gehabt.

Ritter stellte auch die Gesamtausgaben im Kindergartenjahr 2014 vor. Demnach werden für die Kindergärten Haslach, Bollenbach und den Waldkindergarten inklusive allen sonstigen zu erbringenden Leistungen rund 1,1 Millionen Euro ausgegeben. Abzüglich der Zuweisungen des Landes bleiben noch rund 600 000 Euro als Restaufwand bei der Stadt. "Dafür werden 240 Kinder betreut", informierte Winkler. Lobend erwähnte Ritter, dass der katholische Betriebsträger sein finanzielle Engagement um 26 000 Euro erhöht habe.