Der Kreislauf der Gäste wurde von Therapeut Markus Rachl mit Power-Dehnkraft in Schwung gebracht. Foto: Störr

Markus und Helmut Rachl stellen unterschiedliche Therapie- und Anwendungsansätze vor

"Mit Delphinen schwimmen ist wie tanzen unter Wasser", sagt Heilpraktiker und Physiotherapeut Markus Rachl. In einem Themenabend mit Bruder und Gesundheitspraktiker Helmut Rachl sind unterschiedliche Therapie- und Anwendungsansätze vorgestellt worden.

Haslach. Am Beginn stand eine Gesprächsrunde mit Moderatorin Kirsten Holst, die sich nach dem jeweiligen Weg in Richtung der Medizin erkundigte. Während bei Markus Rachl am Beginn eine handwerkliche Schreinerausbildung stand, ging der Weg von Helmut Rachl über viele Gärtnerjahre bis hin zur Meisterprüfung.

Beiden Brüdern gemeinsam waren erhebliche gesundheitliche Probleme, die sie auf einen neuen beruflichen Weg brachten. Markus Rachl erzählte von "Rückenschmerz-Jahren" mit Anfang 20 und ärztlichen Aussagen von zu schwachen Muskeln – trotz seines damaligen Kampf- und Schwimmsports.

"Dann habe ich mich auf die Suche nach logischen Erklärungsmodellen über die Muskelfunktionen begeben", erzählte Markus Rachl. Bruder Helmut hatte einen Lungendefekt, der ihn in Berührung mit der Körperenergie-Arbeit brachte.

"Ich habe dabei eine weiche, schmerzfreie Intervention am Körper erfahren, die Mechanismen frei geschaltet hat, wie ich sie in der Akkupunktur kennen gelernt habe."

Dann stellte er den zahlreichen Gästen die Wirkungsweise der Bowentechnik vor und betonte: "Ich arbeite in der Gesundheitsvorsorge und für ein ganzheitliches Wohlbefinden. Mein Bestreben ist es, den Körper trotz der schädigenden Einflüsse von außen gesund zu halten."

Seine Arbeit basiere auf dem Bindegewebe, das als Kommunikationsstruktur alle Organe und Muskeln umhülle. Auf der Haut würden Impulse gesetzt, die über das Bindegewebe weiter geleitet und das körpereigene Regulationssystem aktivieren würden.

"Für mich geht es nicht darum, irgendwelche Krankheiten wegzumachen, sondern die körpereigene Widerstandskraft zu stärken", erklärte Helmut Rachl abschließend. Als Methodenbegründer der Myohydrotherapie nahm Markus Rachl die Gäste dann mit in deren Entwicklung. Von den Anfängen als Rettungsschwimmer in der Haslacher DLRG über die Ausbildung bei Ärzten und Professoren bis hin zum Apnoetauchen mit wild lebenden Delfinen.

In der Behandlung von manifestierten wie funktionalen Erkrankungen lasse er sich von Körperbahnen der Muskulatur leiten, in denen sich die Lebensgeschichte eines Menschen spiegle. In Sachen Operationen betonte Markus Rachl: "Ich bin für die richtige Operation – zum richtigen Zeitpunkt!"

Viele Eingriffe könnten allerdings vermieden werden. "Im Wasser sieht man die Körperbahnen eher und kann besser gegensteuern", erklärte er dann den Vorteil der Myohydrotherapie. Angewendet in Hallenbädern sei 2004 dann die erste Behandlungswoche in Verbindung mit Delfinen auf den Kanaren geplant gewesen.

Nach vielen Stationen des ausprobierens sei das Delfin-Therapiezentrum "Wild Quest" auf den Bahamas – mit frei schwimmenden Delfinen im offenen Meer – derzeit die einzig akzeptable Art, das Delfinschwimmen mit der Myohydrotherapie zu verbinden.

Als Vertreterin der Gesellschaft zur Rettung der Delfine erklärte dann auch Traudel Nierle: "Delfine kann man in Gefangenschaft nicht artgerecht halten, sie legen täglich 100 Kilometer zurück."