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Welschensteinacher Musikkapelle begeistert

Von Gotthard Müller

Die intensive Probenarbeit hat sich gelohnt. Die Musikkapelle Welschensteinach begeisterte unter der Leitung von Adam Kalbfuß die Zuhörer in der voll besetzten Allmendhalle mit ihrem Jahreskonzert.

Welschensteinach. Die Musiker entführten in ihrem sehr ansprechenden und unterhaltsamen Konzertprogramm die Zuschauer nach Österreich.

Vorsitzender Josef Meßmer freute sich, dass er acht junge Musiker nennen durfte, die erstmals bei einem Jahreskonzert in der Kapelle mitwirken. Dies waren Isabell Brucher, Lara Maier, Louisa Flach, Dominik Neumaier, Dorina Obert, Luis Schilli, Bastian Schätzle und Timo Springmann. Die bewährte und langjährige Moderatorin Erika Klausmann führte durch das Konzertprogramm.

Der Konzertabend wurde mit Wolfgang Amadeus Mozarts "Zauberflöte" eröffnet. Ein erster Höhepunkt des Konzertabends war Mozarts Hornkonzert in Es-Dur mit seinen drei Sätzen Allegro, Romanze und Rondo. Dabei war der erst 15-jährige Solist Lukas Klausmann mit dem F-Horn besonders gefordert. Er meisterte diese Herausforderung bravourös.

Die Musiker mit Adam Kalbfuß entführten dann mit dem "Slawischen Tanz" von Antonin Dvorak nach Böhmen. Die Kapelle beherrschte die flotten Läufe und gefälligen Melodien.

Der erste Teil des Konzertabends wurde mit dem impulsiven Rákóczi-Marsch abgeschlossen. Ursprünglich war dieser Marsch ein Klagelied, welches das Unglück und die Unterdrückung der Ungarn durch die Habsburger beweinte. Dieser Marsch ist daher auch die heimliche Nationalhymne des Landes.

Den zweite Konzertteil widmeten die Musiker fast ausschließlich Johann Strauss junior und senior. Auftakt war der Einzugsmarsch aus der Operette "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauss junior.

Zu einem besonderen musikalischen Erlebnis wurde der Walzer "An der schönen blauen Donau". Ein noch heute beliebtes Glanzstück der Kompositionskunst des jungen Johann Strauss. Dieser Walzer gilt auch als inoffizielle Hymne Wiens und Österreichs.

Moderatorin Erika Klausmann informierte auch über die Entstehung der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauss Sohn, der diese Komposition in Anlehnung an den Klatsch und Tratsch in Wien um seine Person geschaffen hatte. Im Musical "Elisabeth" wird in den wunderbaren Melodien die Geschichte der Kaiserin von Österreichs erzählt.

An den unvergessenen, Komponisten, Pianisten und Sänger Udo Jürgens, dessen erster Todestag am 21. Dezember war, erinnerte der Welschensteinacher Klangkörper mit einem Potpourri seiner größten Hits. Zu hören waren unter anderem "Immer wieder geht die Sonne auf" "Mit 66 Jahren", "Aber bitte mit Sahne" und "Das ehrenwerte Haus".

Die Musikkapelle Welschensteinach kehrte wieder zu Johann Strauss Sohn und seinem "Perpetuum mobile" zurück. Die Zuhörer erlebten eine facettenreiche Schnellpolka mit unerwartet witzigen Stilelementen.

Mit dem wohl berühmtesten Werk von Johann Strauss senior, dem weltbekannten Radetzky-Marsch, sollte das Jahreskonzert eigentlich enden, doch der frenetische Beifall der begeisterten Zuhörer forderte zu zwei Zugaben heraus. Diese gewährten die Musiker mit der Polka "Freund zu Freund", den beiden Solisten Urban Schmid (Flügelhorn) und Karl Krämer (Tenorhorn) sowie dem portugiesischen Marsch "O Vitinho".