Die Rennstrecke führte durch Haslach und war mit rotem Absperrband und einigen Strohballen an den Laternenmasten gesichert. Foto: Störr

Rund 100 Motorräder bei Veranstaltung des MV-Augusta-Club zu bestaunen. "Absolut verrückter Fan" erzählt.

Haslach - Die Freunde schneller Rennmaschinen haben am Wochenende in Haslach viel geboten bekommen. Der MV-Augusta-Club hat mit seinen beinahe 100 Motorrädern für viel Aufsehen und sehenswerte Demo-Rennen gesorgt.

Das laute Dröhnen der Motoren war für die einen ein "wunderschöner Rennklang" und stellte für andere eine echte Herausforderung fürs Gehör dar. Matthias Schumacher schwärmte als Sportwart des ausrichtenden Vereins von den "besten Voraussetzungen im Schwarzwald", von der "unglaublich schönen Gegend", vom "optimalen Platz rund um das Haslacher Kloster" und fand einzig das weite Auseinanderliegen der Hotels "weniger gut".

Das Ziel seines Clubs sei der Erhalt der Historie des Motorrennsports der 1950er- und 1960er-Jahre. "Wir wollen die Kultur mit authentischen Demoläufen am Leben erhalten", sagte Schumacher. Früher seien die Rennen "auf ganz normalen Straßen" gefahren worden, die großzügige Runde um das Kloster bot mit entsprechenden Kurven und Geraden die ideale Strecke.

Die Rennstrecke war für den Sonntag lediglich mit rotem Absperrband und einigen Strohballen an den Laternenmasten gesichert, die Geräuschkulisse enorm. "Mit 130 bis 135 Dezibel Lautstärke ist meine Maschine für den Straßenverkehr zu laut", erzählte Teilnehmer Klaus Beck aus Hagen.

Seine MV Augusta 125 S sei weltweit das einzige Motorrad, das eine "Zwei aus Eins"-Auspuffanlage besitze und die am Sonntag zum ersten Mal lief.

Weltweit einzigartige Auspuffanlage gebaut

In Italien habe er einen älteren Herrn kennen gelernt, der 40 Jahre lang im MV-Augusta-Werk gearbeitet habe. Mit diesem habe er die Idee für die zwei Auspuffrohre aus einem Krümmer entwickelt und die dafür entsprechenden Teile bekommen.

"Wunderschön, dieser Klang", befand Klaus Beck nach dem ersten Start und erklärte sich selbst zum "absolut verrückten Fan". Vom Motorrad bis zur Unterwäsche trage bei ihm absolut alles das Markenzeichen "MV Augusta". Selbst markeneigene Holzschuhe aus den Niederlanden zählen zu seinem Besitz. Einzig das Motorrad im Wohnzimmer habe sehr viel Überzeugungsarbeit gegenüber seiner Ehefrau bedurft.

"In 60 Tagen gehe ich in Rente, dann habe ich noch mehr Zeit für meine 16 Motorräder zuhause und für dieses wunderbare Hobby", erklärte Klaus Beck lachend und verabschiedete sich in Richtung Rennstrecke zu den anderen Motorradverrückten.