Jury-Voristzender Ansgar Lamott (von links) und Vorsitzender der Architektenkammer-Gruppe Urban Knapp übergaben den Preis an den Vertreter des Bauherren und Fachplaner Michael Schwendemann sowie Architekt Marco Engler. Foto: privat

Gemeindehaus St. Sebastian nimmt erste Stufe auf dem Weg zum Hugo-Häring-Landespreis

Das Haslacher Gemeindehaus St. Sebastian ist im Rahmen der Initiative "Baukultur Schwarzwald" bereits im vergangenen November ausgezeichnet worden. Jetzt gab es die Hugo-Häring-Auszeichnung für Architekten, Fachplaner und Bauherren.

Haslach. Damit ist auch die erste Stufe des Auswahlverfahrens zum Hugo-Häring-Landespreis 2018 geschafft. Dieser gilt als bedeutendster baden-württembergischer Architekturpreis, der seit 1969 alle drei Jahre vom Bund Deutscher Architekten verliehen wird.

Die Haslacher Kirchengemeinde hatte sich zusammen mit dem planenden Architekturbüro Harter und Kanzler um die Auszeichnung beworben. In der Bewerbung wurde der (bau-)kulturelle und soziale Aspekt der Planung hervorgehoben, den die Kirchengemeinde repräsentiert. Das alte Pfarrheim sei aus erheblichen organisatorischen und bausubstanziellen Defiziten abgebrochen worden, wodurch sich die Chance für eine städtebauliche Hervorhebung der Ecke "Am Schafsteg / Goethestraße" in Form eines signifikanten Bausteins ergeben hätte. Die Raumplanung orientiere sich an der differenzierten Nutzung, ist in der Bewerbung weiter zu lesen. Die großzügige Fassadenverglasung und die besondere Eingangssituation sollen die Menschen einladen, am kirchlichen Gemeindeleben teilzunehmen.

Ein reduzierter Farb- und Materialkanon unterstreiche den puren Charakter der Architektur und verstärke gleichzeitig den Eindruck eines Kontinuums aus Innerem und Äußerem.

Damit schaffte es das Gemeindehaus unter 47 Bewerbungen in die engere Auswahl von 18 Objekten im Ortenaukreis. Eine Jury aus Acherns Baubürgermeister Dietmar Stiefel, Ansgar Lamott, Professor für Architekturtheorie, Gebäudekunde und Projektbetreuung an der Uni Darmstadt, sowie zwei Architekten und einem Fachjournalisten machte sich Ende Juni auf den Weg, um die Bauten der engeren Auswahl vor Ort zu besichtigen. Im Juli wurden dann für elf Projekte die Auszeichnungen in Achern verliehen.

Für die Haslacher Kirchengemeinde nahm Michael Schwendemann den Preis entgegen, er hatte mit seinem Büro die Fachplanung Elektrik in der Hand und begleitete ehrenamtlich den Neubau von den ersten Überlegungen bis zur Einweihung des fertigen Baus. Als Fachplaner waren außerdem das Haslacher Büro Markus Kammerer (Haustechnik) und das Büro Patric Scherer (Statik) beteiligt. Für das Architekturbüro Harter und Kanzler war Marco Engler bei der Preisverleihung dabei, er durfte außerdem eine Auszeichnung für das Seminargebäude der Hochschule in Offenburg entgegen nehmen.