"Matching Ties" reißen das Publikum im Haslacher "Haus der Musik" mit / Corina Harter überzeugt bei Auftritt
Von Sybille Wöfle
Haslach. Mit einer "Irish Night" ist die sechste Haslacher Live-Konzert-Saison am Samstagabend im Haslacher "Haus der Musik" eröffnet worden. Die drei Folk-Musiker der Band "Matching Ties" begeisterten die Zuhörer mit ihrer Mischung aus Irish und British Folk sowie amerikanischem Bluegrass und Old-time-Country.
Die beiden Bandgründer, der US-Amerikaner Paul Stowe (Gitarre, Mundharmonika, Gesang) und der Brite Trevor Morriss (Mandoline) sowie der Ire Irish Bouzouki (Gitarre, Gesang) und Peter Corbett (Geige, Gesang) tragen bei ihren Auftritten stets dieselben Krawatten, und überzeugen immer wieder als Vollblutmusiker und Instrumentalisten der Extraklasse.
Auch am Samstagabend präsentierten sie ihre überwiegend selbst komponierten Songs gute zwei Stunden lang im Haslacher "Haus der Musik" voller Leidenschaft und äußerst mitreißend. Die herbe Kraft ihrer gesanglichen Harmonien paarte sich vorzüglich mit Instrumentalarbeit und der Fähigkeit Spannung aufzubauen. Toll war, wie sich die Musiker schon beim ersten Song "City of Chicago" gegenseitig ergänzten. Der ständige Wechsel der Instrumente bescherte den Ohren immer wieder aufs Neue ein Klangerlebnis, während sich die Gaumen über den Geschmack des irischen "Guiness Extra Stout" freuten. Großartige Soli gespielt in schillernden Klangfarben, wechselten sich ab mit rhythmischen Grooves, die immer wieder vom Klatschen des begeisterten Publikums begleitet wurden.
Schottische Sehnsuchtsgefühle kamen bei Marc Knopflers "Border Reiver" hoch, während es nach der Pause beim Song "Rambling Rover" um das Leben als Lebenskünstler ging. Harmonie und Lebenslust gaben sich die Hand beim Song "Jonny’s Wedding".
In ganz eigenem Stil und eher gemütlich ließ das Trio "Dirty old Town" erklingen, mit "Galway Girl" vermittelte die Band Lebenslust. Von den Anstrengungen die Nordwestpassage, dem rund 6000 Kilometer langen Seeweg, der nördlich des amerikanischen Kontinents den Atlantischen Ozean mit dem Pazifischen Ozean verbindet, zu überwinden, erzählte danach der Song von Stan Rogers.
Beim auf gälisch gesungenen Lied des begnadeten Geigers Peter Corbett applaudierten die Gäste restlos begeistert. Mit "Whisky in the Jar" liefen "Matching Ties" dann noch einmal zur Hochform auf, und das Publikum sang und klatschte mit, bis die Hände wehtaten.
Nach zwei Stunden Musik und zwei Zugaben verabschiedete sich Paul Stowe in gebrochenem Deutsch von Publikum und Organisator Thilo Haas.
Vor dem Auftritt des Trios hatte die 14-jährige Oberwolfacherin Corina Harter mit bekannten Ohrwürmern und selbst geschriebenen Songs das Publikum eine gute halbe Stunde lang hervorragend eingestimmt.
Die junge Künstlerin berührte mit Gitarrenklängen und ihrer außergewöhnlichen Stimme die Herzen der Zuhörer. Sie überzeugte unter anderem mit "I’m so lonely in the Dark", einem Song, den Corina Harter schon mit elf Jahren schrieb, mit Rihannas "Stay" und ihrem neuesten Song "Strangers Again".