"Branko" lässt die Überprüfung der Vitalfunktionen anstandslos über sich ergehen. Foto: Störr

Hunde und Besitzer lernen Situation in der Fachtierklinik kennen / Zur Ruhe kommen ist wichtig

Im Wartezimmer der Haslacher Fachtierklinik beschnuppern sich die wuselige "Luna" und ihr großer Freund "Smoky", während der Berner Sennen-Welpe "Branko" laut bellt. Die drei sind ein knappes halbes Jahr alt und besuchen regelmäßig die Hundeschule in Hausach.

Heute geht es in erster Linie darum, wie sich die Tiere und ihre Besitzer im Wartezimmer eines Tierarztes richtig verhalten. "Wenn ein Hund Aufmerksamkeit sucht in dem er bellt, sollte er auf keinen Fall gestreichelt werden. Denn das bestärkt ihn in seinem Tun", erklärt Hundetrainerin Silke Matt. "Wenn die Hunde keinen Impuls bekommen, schalten sie automatisch in den ›Energiesparmodus‹ und verhalten sich völlig ruhig."

Dass das in einem Wartezimmer gar nicht so einfach ist, zeigt sich schnell. Die Stühle stehen eng beieinander, die Hunde liegen vor ihren Besitzern auf dem Boden und können sich den neuen Impulsen kaum entziehen. Erst eine Auflockerung der Sitzordnung und das Unterbinden des Blickkontakts zwischen den Hunden lässt sie zur Ruhe kommen. "Seien Sie da ganz offen und handeln sie im Wartezimmer selbst", ermuntert Tierärztin Sandra Schnaidt.

Dann wird es für die Welpen ernst, eine erste Untersuchung und das Wiegen erwartet die jungen Hunde. Um den Stress für die Tiere so gering wie möglich zu halten, gibt es seitens der Tierärztin und ihrer Helferin Annette Lauble einige Leckerlis. Diese Art der Bestechung wirkt, geduldig lassen sich "Luna", "Smoky" und "Branko" nacheinander auf den Untersuchungstisch heben und ihre Vitalfunktionen überprüfen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Kastration?

Im Gespräch mit den Besitzerinnen werden Verhaltensregeln und offene Fragen geklärt. So sollte ein Hund von Anfang an daran gewöhnt werden, dass er sich tragen lässt, weil das im Falle einer Verletzung manchmal unabdingbar sei. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für eine Kastration richte sich nach dem Spieltrieb des Hundes beziehungsweise danach, wie "männlich" er sich verhalte. "Bei den meisten Hunden ist das in einem Alter zwischen einem halben und einem dreiviertel Jahr, aber es kommt ganz darauf an", informiert Schnaidt.

Zahnpflege sei auch bei Hunden ein großes Thema, die Reinigung mit Zahnbürste und spezieller Hunde-Zahnpasta – die es beispielsweise in der Geschmacksrichtung "Fisch" gebe – sei den reinigenden Kauartikeln vorzuziehen. "Diese reinigen in erster Linie die hinteren Zähne, während die Eck- und Vorderzähne nicht gesäubert werden", erklärte die Tierärztin. Zahnstein komme auch bei Hunden vor, könne aber nur unter Narkose beseitigt werden.