Hobby-Astronom Franz Schmalz wird den Venustransit auf den Tochtersmannsberg verfolgen. Archivfoto: Seehase Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobby-Astronom Franz Schmalz freut sich auf Venustransit / Winter bleibt zumindest vorerst mild

Von Lars Reutter Mittleres Kinzigtal. Auf ein sehr seltenes Ereignis können sich Freunde der Astronomie wie Franz Schmalz von der Stern- und Wetterwarte Wolfach in diesem Jahr freuen: Am 6. Juni wird es zum letzte Venustransit in diesen Jahrhundert kommen. Aber auch sonst ist laut Schmalz vom Astronomischen Verein Ortenau am Sternenhimmel allerhand geboten. So ist schon jetzt der Jupiter gut sichtbar, ab Februar dann der Mars, im Frühjahr setzt sich dann die Venus als Abendstern in Szene und ab April gesellt sich dann auch noch der Saturn zu den gut erkennbaren Planeten dazu. Zudem ist auch der Merkur für Eingeweihte zu sehen.

Der astronomische Höhepunkt in diesem Jahr wird aber ganz klar der Venustransit sein. Von einem solchem spricht man, wenn der drittkleinste Planet von der Erde aus gesehen über die Sonnenscheibe wandert. Es ist ein astronomisches Ereignis, das es wesentlich seltener gibt als eine totale Sonnen- oder Mondfinsternis, die im Schnitt alle 17 Monate zu sehen ist. So konnten Interessierte einen solchen Durchgang schon vor acht Jahren miterleben, doch wer ihn 2012 verpasst, wird ihn wohl nie mehr zu sehen bekommen. "Das nächste Mal kommt es dazu erst im Dezember 2117. Um das zu erleben, müsste man schon in etwa so alt wie Jopie Heesters werden", sagt Schmalz lachend.

Der Hobby-Astronom empfiehlt, für dieses Jahrhundertereignis früh aufzustehen. Denn im Gegensatz zum Jahr 2004 wird der Transit nicht über mehrere Stunden zu sehen sein, sondern nur in etwa für eine Stunde nach Sonnenaufgang. Außerdem sei es ratsam, von einem erhöhten Punkt aus das Schauspiel mit einer Sonnenfinsternisbrille zu verfolgen. Schmalz selbst wird an diesem Tag aller Voraussicht nach am Tochtermannsberg bei Hofstetten anzutreffen sein.

Ansonsten bietet die zweite Jahreshälfte laut Schmalz für "Sternengucker" eher wenig. Gut sichtbar seien dann einige Fixsterne und im Sommer die Milchstraße. Zudem dürfe man sich im August auf viele Sternschnuppen freuen.

Auch am 21. Dezember ist aus seiner Sicht nichts zu erwarten. An diesem Tag endet der Maya-Kalender. Einige setzen dies mit dem Weltuntergang gleich. Doch von dieser Deutung hält der Hobby-Astronom nichts. "Da endet einfach ein Kalender-Zyklus, der bei den Mayas eben deutlich länger ist als bei uns".

Für Leute, für die kaltes Winterwetter fast einem Weltuntergang gleich kommt, hat Schmalz auch gute Nachrichten. Denn nach seiner Einschätzung wird es zumindest vorerst mit dem milden Wetter weitergehen und damit für diese Jahreszeit zu warm – schon der Dezember habe um drei Grad über den Durchschnitt gelegen – bleiben. Eine längere Kälteperiode sei dann aber Ende Februar möglich.

Zumindest Schmalz hat aber wohl ohnehin nur einen großen Wunsch an den Wettergott und zwar, dass dieser ihm bei der Beobachtung des Venustransits keinen Strich durch die Rechnung macht. "2004 hatten wir Glück mit dem Wetter, hoffentlich wird das im Juni dann auch so sein."

Weitere Informationen: www.astronomie.de und www.av-ortenau.de