Alois Krafczyk wird zum Ehrenkommandanten ernannt und erhält vom Landeskommandanten Hans-Joachim Böhm die Epaulette in Grün und Gold. Foto: Privat

Haslacher Bürgerwehr feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Festzug muss wegen Regens ausfallen.

Haslach - Die Haslacher Bürgerwehr ist 25 Jahre alt geworden. Ihre Mitglieder nahmen das Jubiläum zum Anlass für eine Feier im ehrwürdigen Kloster.

Zwar musste der geplante kleine Festzug durch die Stadt aufgrund des starken Regens ausfallen, der Stimmung bei der Feier tat dies jedoch keinen Abbruch. Im Kreuzgang wurde zu Beginn gleich die wichtigste Formalie feierlich vollzogen: die Fahnendelegationen der Bürgerwehren von Gengenbach, Wolfach, Bretten, Villingen und Zell stellten sich auf, außerdem die Ober- und Unterharmersbacher Bürgerwehren.

Letztere war mit ihren Spielleuten erschienen, deren musikalische Umrahmung den festlichen Charakter der Zeremonie unterstrich.

Der Landeskommandant der Vereinigung der Baden-Württembergischen Bürgerwehren und Milizen, Hans-Joachim Böhm aus Villingen, vollzog die Fahnenübergabe vom scheidenden Haslacher Kommandanten Alois Krafczyk zu seinem Nachfolger Klaus Buchholz.

Kurzweilige Grußworte prägen den Festakt im Kloster

Der Festakt zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im geschmückten Refektorium war von zahlreichen kurzweiligen Grußworten geprägt. Den Auftakt machte Klaus Buchholz, der neben der obligatorischen Begrüßung der Delegationen und Honoratioren einen lebendigen Abriss über die Wiedergründung und Aktivitäten der Haslacher Wehr seit 1990 gab. Den Schwerpunkt legte er auf die Traditionspflege, die sich auch in der Sanierung eines der letzten Haslacher Bierkeller des 19. Jahrhunderts durch die Wehr manifestierte.

Karla Mahne, stellvertretende Bürgermeisterin, dankte im Namen der Kommune für den engagierten Einsatz nicht nur der Bürgerwehrkameraden – allen voran Alois Krafczyk, den "Mentor dem Wehr" – sondern auch den Bürgerinnen.

An deren Gründung und ihre verstorbene Initiatorin, Waltraud Beier, erinnerte auch das Grußwort von Ursula Hülse, der Geschäftsführerin des Trachtenverbands. Elke Müller als Sprecherin der Bürgerinnen tat ein Übriges, wobei sie ausdrücklich die gute Zusammenarbeit im Verein unter Alois Krafczyk lobte. Wortgewaltig kam das Grußwort des Landeskommandanten Hans-Joachim Böhm daher, der in seiner Laudation vor allem auch die hohen Verdienste Major Krafczyks als langjähriger stellvertretender Landeskommandant hervorhob.

Redner heben Bürgerwehren als Traditionshüter hervor

Seine Rede ergänzte der Brettener Kommandant Dieter Petri, der betonte, dass historische Bürgerwehren Traditionsvereine seien und nicht mit anderen Dingen und Begrifflichkeiten in einen Topf geworfen werden dürften. Alois Krafczyk hielt eine ebenso kurzweilige wie programmatische Ansprache, bei der er die Verbundenheit der Wehr mit Hansjakobs Erbe, der Stadt Haslach und vor allem der Traditionspflege und Kameradschaft hervorhob. Sein Credo brachte er mit einem Zitat von Hansjakobs Zeitgenossen Ottokar Kernstock auf den Punkt: "Was kann es Schöneres geben als vererbter Väter Brauch – denn wo des Landes Sitten sterben, da stirbt des Landes Blüte auch".

Zum Abschluss der Verabschiedung wurde Alois Krafczyk zum Ehrenkommandanten ernannt. Sein Nachfolger Klaus Buchholz und Landeskommandant Böhm legten ihm die neuen Epauletten an, deren Gold und Grün Ehre und Verbundenheit zu Haslach symbolisieren sollen.