Bevor Bürgermeister Heinz Winkler (links) für 30 Jahre im Amt gedankt wurde, beglückwünschte er zusammen mit Mechthild Bender (HGH-Vorsitzende) Daniel Kienzler zum Titel "Deutschlands bester Sportartikelfachverkäufer 2015". Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler lobt und wird gelobt / Seit 30 Jahren im Amt

Von Lars Reutter

Seit genau einer Woche und 30 Jahren ist Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler im Amt. Doch groß feiern lassen wollte er dieses Jubiläum nicht. Er lobt und ehrt lieber andere als selbst Adressat einer Laudatio zu sein.

Haslach. Vor den Eintritt in die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung war Winkler am Dienstagabend voll in seinem Element. Er hielt eine Lobrede auf Daniel Kienzler. Der Juniorchef von Sport Sandhas hatte sich im Oktober den Titel "Deutschlands bester Sportartikelfachverkäufer 2015" geholt. Beim Wettbewerb des "Verband Deutscher Sportfachhandel" hatte er sich gegen rund 1600 Fachverkäufer durchgesetzt (wir haben berichtet).

Vergangene Woche habe die Gemeinde Haslach einen Empfang für den Präsidenten des Deutschen Tischtennisbundes (DTTB), den Haslacher Michael Geiger gegeben, nun gelte es, den besten deutschen Sportartikelfachverkäufer zu beglückwünschen, leitete das stolze Stadtoberhaupt seine Rede ein. Mit dem Juniorchef, zu dem die Kunde ob seiner Kompetenz und seiner freundlichen Art gerne kommen würden, habe das Traditionsgeschäft eine gute Zukunftsperspektive. "Ich wünsche Ihnen alles Gute für die geschäftliche und persönliche Zukunft", sagte Winkler. Für den Handel- und Gewerbevereins (HGH) überbrachte die Vorsitzende Mechthild Bender Glückwünsche an Kienzler. "Wir sind im HGH dankbar für die Impulse die sie geben", sagte sie.

Dann ergriff Bürgermeisterstellvertreterin Karla Mahne das Wort und dankte Bürgermeister Heinz Winkler für "30 unglaublich, erfolgreiche Jahre". Dabei betonte sie, dass es Winklers ausdrücklicher Wunsch sei, dass sie sich kurz fassen sollte. Diesem Wunsch wolle sie sich dann auch beugen, obwohl man das Jubiläum auch gerne größer begangen hätte. Am Donnerstag vor einer Woche habe sich die Amtseinführung gejährt. In einem kuriosen und spannenden Wahlkampf habe sich Winkler 1985 bereits im ersten Wahlgang mit 53,1 Prozent der abgegeben Stimmen gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt. Damit wurde Winkler Nachfolger von Josef Rau, der 28 Jahre lang die Geschicke der Stadt gelenkt hatte. Winkler liegt also inzwischen zusammen mit Xaver Hättich, der von 1884 bis 1914 Haslacher Rathauschef war, ganz vorne in der Bürgermeister-Spitzenliste.

Sofort nach seinem Amtsantritt habe Winkler sich an die Abarbeitung seiner Wahlversprechen gemacht, blickte Mahne zurück. Auf die Aufzählung aller Erfolge wolle sie aber verzichten, da Winkler ja wolle, dass kein "großer Zirkus gemacht" werde. In Namen des Gemeinderats und der Bürger dankte sie Winkler für sein großes Engagement und seine vielen Ideen im Sinne der Stadt. In Winklers Amtszeit sei es auch aufgrund des großen ehrenamtlichen Engagements der Bürger gelungen, dass "Fremden zu Mitbürgern" wurden. Integration zu ermöglichen sei nun im Zuge des Flüchtlingzustroms wieder sehr wichtig, so die Bürgermeisterstellvertreterin.

Winkler könne dies alles nur leisten, durch seine "riesengroße Liebe zur Stadt und seinen Bürgern", so Mahne.

Für ihre Worte umarmte Winkler seine Stellvertreterin zuerst und tadelte sie anschließend lachend dafür, dass die Rede nun doch länger ausgefallen sei. "Ich empfinde große Dankbarkeit, dieses Amt ausüben zu dürfen", sagte Winkler. "Die Aufgabe macht mich glücklich." Zudem bedankte er sich bei den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für eine "konstruktive, fast freundschaftliche Zusammenarbeit". "Im Städtle liegt viel Kraft und Energie", lobte er auch die Bürger und Firmenchefs für ihr Engagement und ihren Ideenreichtum. Nichts sagte Winkler dagegen dazu, ob er bei der nächsten Bürgermeisterwahl noch einmal antreten wird.

Am Ende der Sitzung blickte er aber noch kurz in die Zukunft und wurde korrigiert. Denn er hatte den traditionellen Empfang der Dreikönigssinger im Rathaus fälschlicherweise für den 1. Januar angekündigt. "Und das nach 30 Jahren im Amt", sagte Winkler lachend.