Beim Konzert glänzten der Schweizer Flötist Jonas Jenzer und Kirchenmusikdirektor Karl Echle an der Orgel. Foto: Becker

Panflötist Jonas Jenzer und Organist Karl Echle begeistern in St. Arbogast

An das hervorragende Zusammenspiel von Panflöte und Orgel im vergangenen Jahr hat sich auch das diesjährige Konzert von Jonas Jenzer und Karl Echle eingereiht. Unter dem Motto "Lieder ohne Worte" begeisterten beide in der Kirche St. Arbogast.

Haslach. Das Thema des Konzerts hatten beide Künstler den vier Stücken von Felix Mendelssohn Bartholdy entnommen. Zur Aufführung kamen ausschließlich Werke großer Meister der Romantik des 19. Jahrhunderts. Mit drei Stücken aus der letzten großen Komposition "Schwanengesang" des allzu früh verstorbenen Franz Schubert eröffneten die Musiker ihr Konzert. In "Die Taubenpost – Ständchen – Am Meer" waren sogleich die meisterhaft dargebotene Harmonie zu hören, mit der Panflöte und Orgel zusammen klangen.

Als viertes Schubertstück wurde das "Lied der Mignon" vorgetragen: Eine zarte Liebeserklärung an ein schönes Mädchen, in dem die beiden Instrumente die innewohnende Stimmung feinfühlend zum Ausdruck brachten.

Vier "Lieder ohne Worte" hatte Felix Mendelssohn Bartholdy, der wohl bedeutendste deutsche Komponist der Romantik, verfasst. Die Zartheit und der Zauber der Melodiengebung brachten sowohl Echle an der Orgel als auch Jenzer an der Panflöte hervorragend zum Ausdruck. Lieblich, einschmeichelnd und in großer Harmonie hatte der britische Komponist Edward Elgar sein "Salut d’amour" als Verehrung der Liebe in Noten gebracht.

Die Auswahl der Darbietungen war von den beiden Musikern des Abends so angeordnet worden, dass die wohl bekanntesten Stücke den großartigen Schluss bildeten: die "Humoresque" des Tschechen Antonin Dvorkak, die "Vocalise" des Russen Sergej Rachmaninoff und Robert Schumanns "Träumerei". Dabei war es wirklich so, dass etliche der rund 150 Besucher, die den Mittelteil der Kirche füllten, die Augen genießerisch schlossen, um das Zusammenspiel von Panflöte und Orgel auf sich wirken lassen zu können.

Beide Instrumente bildeten an diesem Abend einen einzigartigen Klangkörper. Vom leisen Piano, das in der ausgezeichneten Akustik der Kirche dahinschwebte bis zum mächtigen Forte in den beiden Stücken "Cantabile in H-Moll" und "Fanfare in D-Dur" des belgischen Komponisten Nicolas Lemmens kamen alle Variationen der Musik der Romantik zum Tragen.

Da die Stücke eher die zarten, leisen und wohltuend harmonischen Tongebungen bevorzugten, war das Konzert für alle eine Stunde entspannten Hörgenusses. Dafür bedankten sich die begeisterten Besucher so lange stehend mit Beifall, bis noch zwei Zugaben von Franz Schubert "An die Musik" und "Liebe schwärmt auf allen Wegen" den Abend beschlossen.

Der gebürtige Inder Jonas Jenzer kommt aus Schweizer Gemeinde Worb im Kanton Bern. Der Lehrer entdeckte schon im Alter von zehn Jahren die Panflöte. Bei zahlreichen, namhaften Flötisten im In- und Ausland studierte er die Musik mit diesem Instrument. Mit dem in Oberwolfach geborenen Kirchenmusikdirektor und Kantor der Taborkirche in Freudenstadt, Karl Echle, gestaltet Jonas Jenzer seit 2011 Konzerte.