Die Helfer vor Ort (weiße Hemden), Horst Kopp (Mitte) und Elfriede Stöhr (Vierte von Rechts) wurden von der Sparkasse Haslach-Zell mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Foto: Kleinberger

Kinzigtaler Ehrenamtspreis erstmals ausgeschrieben / Helfer vor Ort erreichen den ersten Platz

Haslach/Mittleres Kinzigtal. Eine Preisverleihung, bei der es keine Verlierer gibt: Gewissermaßen lässt sich die Verleihung des Kinzigtaler Ehrenamtspreises auf diese Art beschreiben. Denn dass keiner der drei Finalisten bei dieser ersten Verleihung des Preises leer ausgehen würde, stand bereits vorher fest. Seit Oktober hatten die Bürger des Geschäftsbereichs der Sparkasse Haslach-Zell, die den Preis auslobt, Gelegenheit, über die Platzierung der Finalisten abzustimmen. Dadurch ergaben sich wiederum die Geldbeträge, die jeder der Drei in Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement erhalten sollte. Nominiert waren Elfriede Stöhr für ihren Kleiderkreisel, Adolf Kopp, der sich für das Seniorenwerk und den Schwarzwaldverein Haslach einsetzt, und die Helfer vor Ort des DRK-Ortsverbands Unter- und Oberharmersbach.

Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs erinnerte in seiner Vorrede daran, dass die Sparkasse Haslach-Zell als gemeinwohlorientierte Einrichtung gegründet wurde und sich noch immer als solche verstehe. "Ehrenamtliche sind der soziale Kitt einer funktionierenden Gesellschaft", sagte Jacobs. Für seine Einrichtung sei es damit selbstverständlich, ehrenamtlichen Einsatz zu honorieren – durchaus eine Frage der Wertschätzung. Sponsoring und Spenden wolle sein Finanzhaus trotz der schwierigen Zinssituation auf dem derzeitigen Niveau aufrechterhalten.

Als Sprecher der unabhängigen Jury, die über die insgesamt 16 Vorschläge für den Kinzigtaler Ehrenamtspreis entschieden hatte, ging Hans-Joachim Schmidt auf die Teilnehmer ein. Auch die Filme, die über die Finalisten gedreht worden waren, wurden in der Stadthalle noch einmal gezeigt.

Kleine "Oscarverleihung"

Und dann war es so weit: Was Jacobs zuvor noch als kleine "Oscarverleihung" betitelt hatte, wurde von Schmidt feierlich vollzogen. Den dritten Preis und damit 500 Euro erhielt Elfriede Stöhr. Für ihren Einsatz für das Kleiderkarrussell hatten 112 Personen abgestimmt. Sie will mit der Zuwendung die Spielecke verbessern und die Kaffee-Ecke "gemütlich machen".

Horst Kopp war gleich von zwei Stellen vorgeschlagen worden. Für seinen Einsatz unter anderem im Schwarzwaldverein und der Werkstatt des Seniorenwerks Haslach stimmten 149 Personen ab. Die 1000 Euro, die Kopp für den zweiten Preis erhält, will er für Menschen, die in Not geraten sind, spenden.

Mit einem "überwältigenden Ergebnis" von 459 Stimmen landeten die Helfer vor Ort auf dem ersten Platz. Sie leisten bei Tag und Nacht nicht selten lebensrettende Soforthilfe, wenn der Notarzt zu lang ins Harmersbachtal braucht. Sybille Golla, Barbara Schwarz, Marius Heitzmann, Bernd Laifer und Julian Schilli waren seit Gründung der Gruppe im Jahr 2010 bereits bei mehr als 550 Einsätzen vor Ort. Das Geld wollen sie sie für den laufenden Betrieb verwenden.

Erfreulich die Tatsache, dass die Haslacher Stadthalle an diesem Abend sehr gut besetzt war. Die vorherige Resonanz auf den Kinzigtaler Ehrenamtspreis hätte jedoch größer ausfallen können. Der Sparkassen-Vorstand zeigte sich jedoch optimistisch, dass dies der Fall sein wird, sobald der in diesem Jahr zum ersten Mal verliehene Kinzigtaler Ehrenamtspreis höhere Bekanntheit erlangt.

Danach hielt "Huberbua" Alexander Huber einen Multivisionsvortrag. Auch er lobte zu Beginn den Einsatz der Ehrenamtlichen im Kinzigtal. Über den Vortrag berichtet der SchwaBo auf der Haslach-Seite. Das eingenommene Eintrittsgeld stockte die Sparkasse auf einen Betrag von 13 500 Euro auf, die laut Jacobs an die 26 Kindergärten im Geschäftsgebiet gespendet werden.