Stellte sich den Fragen seines Publikums: Philipp Saar der Bügermeister-Kandidat (Mitte). Foto: Reinhard

Kandidat Philipp Saar stellt sich und seine Visionen vor / 40 Bürger stellen ihre Fragen

Haslach (cr). Dynamisch, lernbereit, offen, ehrgeizig – so präsentierte sich Philipp Saar als Kandidat für das Amt des Haslacher Bürgermeisters am Freitagabend bei seiner ersten Wahlkampfveranstaltung.

Der gebürtige Ettenheimer hatte in das Restaurant Oronzo eingeladen. Etwa 40 Bürger waren erschienen. Nachdem Saar Flyer verteilt hatte, stellte er sich kurz vor und dann den Fragen der Haslacher. Die erste drehte sich erwartungsgemäß um die geplante B33-Ortsumfahrung. Saar erklärte, er kenne das Problem bereits seit seiner Zeit als Leiter des Abgeordnetenbüros des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß. "Ich kenne die Interessen, die in Haslach vorhanden sind, und ein Tunnel wäre per se natürlich toll. Aber den muss auch jemand zahlen", sagte er. "Ich glaube, dass es eine Lösung gibt, die auch oberirdisch vertretbar ist." Der größte Fehler sei es, nicht endlich anzufangen. "Lieber eine 85-prozentige Lösung als gar keine", betonte Saar.

Ein weiterer Bürger fragte ihn nach seinen Vorstellungen zur Bürgerbeteiligung. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Tunnelbeschluss von 2012, bei der sich der Stadtrat für eine unterirdische Lösung zur Ortsumfahrung ausgesprochen habe. Bis heute habe sich niemand daran gehalten. Ein weiterer Zuhörer grätschte hinein: "Es ist unfair, dass man jetzt gleich zu Anfang mit diesem Thema kommt, bei dem wir schon seit 40 Jahren rum diskutieren. Wir wollen dem Kandidaten doch nicht schon jetzt Angst machen", was der Großteil der Anwesenden mit Applaus quittierte.

Die Frage nach einer Parteizugehörigkeit bejahte er, betonte aber auch, dass diese für ihn als Bürgermeister keine große Rolle spielen werde. Er wolle der Bürgermeister aller sein und seine Aufgabe sei es, "den Laden zusammenzuhalten", wie er sagte. Während Saar bei Nachfragen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit Fachwissen punktete, zeigte er bei einer Frage zu Tourismus, Landwirtschaft und Offenhaltung leichte Schwächen. Er schien die Relation zwischen der Offenhaltung und dem Tourismus zu verkennen.

Auch das Thema Vereinsleben wurde angesprochen. So fragte Christopher Ast als Vorsitzender des TV Haslach Saar, inwiefern er als Bürgermeister die Vereine unterstützen wolle. "Das Haslacher Vereinsregister ist beeindruckend und es ist wichtig, dass für die Vereine eine entsprechende Infrastruktur vorhanden ist", befand Saar.

Sport sei wichtig für die Entwicklung junger Menschen und die Integration. Danach wollten die Haslacher wissen, ob er vorhabe, als Bürgermeister nach Haslach zu ziehen. Das bejahte der Kandidat. "Meine Partnerin und ich haben uns spaßeshalber schon mal nach einer Bleibe umgeschaut, aber das Angebot ist ja leider eher überschaubar", bedauerte er.

Auf Wunsch beschrieb er seinen Eindruck von den Haslacher Bürgern, der positiv ausfiel. "Ich werde nach dem heutigen Abend jedenfalls nicht nach Hause gehen, sagen ’das mache ich nicht’ und die Kandidatur zurückziehen", meinte er.