Haslacher Rathaus erfolgreich gestürmt Foto: Reutter

Haslacher Rathaus erfolgreich gestürmt. Im Vampirschloss öffnen sich Särge, aus denen Untote herauskamen.

Haslach - Blutsauger trieben gestern im Haslacher Rathaus ihr Unwesen. Ihren Hunger konnten sie an den dort tätigen blutleeren Bürokraten nicht stillen. Daher machten sie sich auch noch über die Narren her.

Diese waren mit Manuel Seitz, Klaus B. Müller und Benjamin Fauz an der Spitze gekommen, um bis Aschermittwoch die Macht im Städtle an sich zu reißen. Bis die drei Narrenväter aus den Händen von Oberfee (Karla Mahne) den Rathausschlüssel erhielten, mussten sie aber viel durchmachen.

Beim Einmarsch hatte sich den Narren ein atemberaubendes Bild geboten. Im dusteren und grausligen Vampirschloss öffneten sich Särge, aus denen Untote herauskamen. Zur Musik des Horrorfilmklassikers "From Dusk til Dawn" tanzten Vampirellas auf der Treppe ihren schaurig-schönen Tanz. Mit einem Donnerschlag, Rauch und rotem Blitz erschien ihr Herr und Gebieter, Graf Schwendula (Martin Schwendemann). Beim Gang nach unten verkündete er das Ende der Fasent, des Rathauses und der Friedhofsumgestaltung. Das Fehlen des Schlossherren beim großen Vampirtreffen erklärte er damit, dass sich Heinz Winkula in einen Mitarbeiter des für die Umfahrungsplanung zuständigen Regierunspräsidiums verbissen habe.

Fürchten mussten sich die Blutsauger nur noch vor drei Feen (Karla Mahne, Bärbel Winkler und Carolin Ast) und einigen Vampirjäger. Diese konnten aber nicht verhindern, dass zu den Klängen von "Spiel mir das Lied vom Tod" zwei Beamte auf dem Heimweg überfallen wurden. "Blutlose Bürokraten. Schmeckt nicht. Ab in den Kerker mit ihnen", ereiferte sich Graf Schwendula.

Dann dröhnte "Ghostbusters" aus den Lautsprechern. Damit war allen klar, dass nun Hubert H. und Roland W. einen Anschlag auf den Grafen planen. Doch die Geisterjäger wurden ebenfalls von den Vampiren eingefangen. Einer landete im Kerker, während der andere in einem Saugatter eingesperrt wurde.

"Die Saftigste ist gefunden! Der Narrenrat!", jubelte Schwendula beim Anblick von Fautz, Müller und Seitz. Und schon schwärmten die Vampire aus. Die Narrenräte wehrten sich zwar nach Kräften, aber gegen diese Übermacht hatten sie letztlich keine Chance.

Fasnet ist "echt knorke"

Durch die Bisse der Vampire wurden sie selbst zu schrecklich aussehenden Untoten (Gisela Ringwald als Kassiererin Trunz, Ralf Rösch als Fautz, Ritter als Seitz, Hans-Peter Falk als Müller).

Doch sie konnten doch noch durch die guten Feen und die Gassenfezer gerettet werden. Als erstes drängten die Feen die Vampire mit zwei mit Knoblauch versehenen Schlüsseln, die wie ein Kreuz aussahen, zurück. So drängten sie die Vampire zurück in ihre Gruft. Durch das Spielen des Narrenmarsches wurden schließlich alle Untoten erlöst.

Unter dem Jubel und Beifall der Hästräger oblag es der Oberfee, den Triumph der Narren zu erklären. "Die Fasent soll leben", rief sie. Zudem erklärte sie, dass die Narren ohne die Hilfe der drei Feen nie an die Macht gelangt wären. Manuel Seitz zeigte sich begeistert über die "Wahnsinnskulisse" und schickte hinterher: "Wer’s Rathaus von innen kennt, is das Gruseln g’wohnt". Und obwohl es ihm nicht ganz so gut gefiel, dass Bürgermeister Winkler nicht da war, lobte er ihn doch für seinen Ersatz. "Mahne hat noch nie was vermasselt und hat auch nicht schwäbisch quasselt", reimte er. Zudem habe sie ihm verraten, dass sie die fünfte Jahreszeit echt "knorke" finde.

Mahne ließ sich aber von diesen netten Worten nicht einwickeln und stellte klar, dass am Aschermittwoch der Rathausschlüssel wieder zurückgegeben werden muss: "Nutzt eure kurze Zeit", meinte sie. Die Narren folgten ihr und feierten gleich ausgelassen im von ihnen besetzten Rathaus.