Bilder und Musik vereint Morgan Finlay im Kinocenter Haslach. Zuvor trat Corina Harter auf. Foto: Stangenberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Musiker Morgan Finlay begeistert bei Premiere seines Films "Frames"

Eine Reise durch die Welt und Gedanken eines Musikers, eine großartige Nachwuchssängerin aus Oberwolfach, eine bildgewaltige Leinwandshow – und ein sympathische Sänger: Das war die Premiere von "Frames: A Live Morgan Finlay Movie".

Haslach. Hundert Zuschauer sind beim Konzert des kanadischen Singer-Songwriter Morgan Finlay im Kinocenter Haslach. Vor der weißen Leinwand ist eine kleine Bühne aufgebaut. Zwei Akkoustik-Gitarren und ein Mikrofonständer stehen dort: Eine für den Kanadier, die andere für die Oberwolfacherin Corina Harter, die den Kinoabend eröffnet.

Ganz locker, professionell und wie eine gestandene Musikerin singt Corina Harter auf der Bühne. Hohe und tiefe Töne beherrscht die 15-Jährige, die eine klare und dann wieder raue Stimme einer Erwachsenen hat. Die Oberwolfacherin begleitet sich auf Gitarre, singt Songs von Rise Against, System of a Down und Sarah Conor und bringt eigene Lieder mit.

"Du musst ins Kino", sagte Eventmanager Tobias Pfaff vor einem Jahr zu dem befreundeten Singer-Songwriter Finlay, nachdem dieser Bilder und Videos von seinen Reisen in Nordamerika und Europa zeigte. Pfaff und Finlay arbeiteten anschließend am ganz persönlichen Film. Das "Finlay Movie" ist eine Komposition aus Filmausschnitten: Die Reise beginnt mit der Sicht aus einem Flughafen, zeigt Landschaften in Deutschland, Spanien oder Kanada und dann wiederum einen einfachen Schreibblock mit Finlays Notizen für einen neuen Song.

Finlay lebt in seiner Wahlheimat Sevilla, spricht Deutsch besser als Spanisch, ist Kanadier mit irischen Wurzeln, ein Musiker mit einer unglaublich angenehmen und entspannten Stimme und beim Premierenabend in Haslach auch Erzähler. Der Film zeigt Sequenzen, bei denen die Zuschauer seine Stimme im Hintergrund ("Voice-over") hören: Finlay berichtet von seinen Eindrücken auf seinen Reisen, seinem Leben als Singer-Songwriter und dem Gefühl des Aufbrechens, des ständigen "Unterwegsseins" und dem Heimkommen.

Andere Passagen zeigen Busbahnhöfe, Menschen am Strand, ein Riesenrad und zuletzt auch ein prasselndes Lagefeuer. Zu den Bildern singt der 42-Jährige live seine Songs, die dem Tempo des Films angepasst sind. Schnelle Akkorde wechseln sich mit entspannten gezupftem Gitarrenspiel ab. Mit dem Lied "When the long Road ends" schließt Finlay den Film, mit dem er seinen Zuhörern die "Wörter, Bilder und Ausschnitte" seiner Reisen zeigen wollte, sagt der Kanadier im Film.

Die Premiere des Finlay-Movies endet mit einen "Frage-Antwort-Runde", bei der die Zuhörer mit dem Singer-Song-Writer über sein Leben als Musiker sprechen. Finlay scheint an Deutschland vor allen Dingen die Weihnachtszeit zu mögen. Im kommenden Dezember steht sein 650. Konzert an: "In der Glühwein-Zeit", freut sich Finlay. Im kommenden Jahr möchte er 30 Tage durch die Toskana ohne Smartphone und Internet laufen. Finlay begann seine musikalische Laufbahn übrigens im Alter von fünf Jahren mit Geigenunterricht. Es folgten Posaune, Chöre und dann die Gitarre – "wie Bryan Adams, falls das jemand fragt", sagt der Kanadier selbstironisch.