Informationsgespräch im Haslacher Rathaus (von links): Monika Ringwald, Hans-Peter Heizmann, Karla Mahne, Roland Wacker, Marion Gentges, Heinz Winkler, Ralf Rösch und Joachim Prinzbach. Foto: Kleinberger

CDU-Landtagskandidatin informiert sich über B33-Umfahrung. Tunnellösung sei nicht realistisch. Auch Bahnhof ist Thema.

Haslach - Marion Gentges, CDU-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Lahr-Wolfach, hat am Mittwoch Haslach besucht. Beim Gespräch im Rathaus war die B33-Umfahrung ein zentrales Thema.

"Die Umfahrung wäre mir ein persönliches Anliegen", bemerkte Gentges. Aufgewachsen in Welschensteinach, derzeit ansässig in Zell, kennt sie die prekäre Verkehrssituation um Haslach zu gut: "Wer im Umland lebt und arbeitet, wünscht sich Erleichterung. Man plant ja schon mehr Fahrzeit ein, wenn Haslach auf dem Weg liegt."

Die Vorstellung der derzeitigen Situation übernahm Stadtbaumeister Roland Wacker. Er informierte Gentges über die Verkehrsbelastung der Haslacher Ortsdurchfahrt und aktuelle Planungen. Die oberirdische Umfahrung sei vom Gemeinderat in der geplanten Form abgelehnt worden, erklärte Winkler. Für eine Neubewertung stünden "die Türen offen. Aber dann muss das RP auch liefern", so Winkler. Er kritisierte, dass es etwa bei der Prüfung des Hochwasserschutzes "hakt". Das RP verschiebe festgesetzte Termine immer wieder. "Es muss was geschehen", wiederholte Winkler seine bekannte Forderung.

Eine Tunnellösung sei nicht realistisch, stellte Gentges fest. Kurz wurde diskutiert, ob Haslach die Schwarzwaldstraße bis zur Herstellung einer Umfahrung entlasten könne – etwa durch eine Fußgängerunterführung. Gemeinderätin Karla Mahne (CDU) sah dort wenig Spielraum, und auch Winkler stellte klar: "Wir reden hier von einer Bundesstraße. Der Bund hat für flüssigen Verkehr zu sorgen."

Auch der Wunsch, dass Haslach einen barrierefreien Bahnhof bekommen soll, wurde mit Gentges diskutiert. "Wir haben eine schlechte Position", bedauerte Winkler. Mit seinen vielen Gleisen sei der Bahnhof zu groß für das eine Fördermittelprogramm, weise statistisch aber zu wenige Zustiege täglich für das andere auf. "Der Bund darf nicht nur große Bahnhöfe einbinden", forderte Winkler. Mahne erinnerte daran, dass etwa in Haslach die Lebenshilfe ansässig ist: "Man darf nicht nur die Zahlen im Blick haben, sondern muss sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren."

Gentges sprach außerdem die Herausforderungen an, vor denen Haslach in Sachen Flüchtlingsunterbringung steht. "Wir werden mit der Situation, die sich stellt, fertig werden müssen", erklärte Winkler. Bisher sei die Lage in Haslach überschaubar. Allerdings bewertete er die Lage um Folgeunterbringungen kritisch. "Diese muss im Sinne der Integration eingestreut erfolgen", waren sich alle einig. Allerdings gebe es nur wenig Wohnraum, der zu diesem Zweck genutzt werden könne. Vermietete kommunale Wohnungen wolle die Stadt nicht für Flüchtlinge freimachen. "Wir können niemanden gegeneinander ausspielen", so Winkler. Ein Ausweg könnte sozialer Wohnungsbau sein, wobei Winkler aber kritisierte, dass trotz ansteigender Flüchtlingszahlen noch immer die Einhaltung langwieriger Verfahren zum Bau nötig sei: "Wir brauchen Mittel und Erleichterungen."

Stadtkämmerin Monika Ringwald und Ralf Rösch, technischer Werkleiter der Stadtwerke, informierten Gentges über ihre Arbeit und anstehende Projekte in der Stadt.

Die CDU-Landtagskandidatin informiert sich auch kurz über den Interkom-Entscheid. Für gewerbliche Entwicklung gebe es in Haslach kaum noch Spielraum, so Winkler. Wichtig sei, dass es jetzt irgendwie weitergehe.