Zirkus Nock: Die wenige Tage alte Lilly Mavis ist der Star der Familie. Sorge um frühen Wintereinbruch.
Haslach - Der Zirkus Nock macht seit dem Unfall seines Chefs Manuel Schickler im Juli mit Einwilligung der Stadt auf dem Freigelände beim Gutmann-Fachmarkt Station. Als Dank für die große Unterstützung plant die Zirkusfamilie kostenlose Vorstellungen.
Die wenige Tage alte Lilly Mavis Nock ist der große Star in der Zirkusfamilie. Um sich bei der Bevölkerung und bei der Stadt Haslach für die Unterstützung der vergangenen Wochen zu bedanken, wird es demnächst kostenfreie Zirkusvorstellungen geben.
Am gestrigen Donnerstag stand der Termin für die Vorstellungen noch nicht genau fest, aber das Ende der kommenden Woche wurde von Manuel Schickler und Joanna Nock dafür anvisiert. "Zuerst einmal muss wieder trainiert werden", blickt Joanna Nock voraus und lacht. Schließlich ist es gerade einmal acht Tage her, dass sie ihr Baby zur Welt brachte, ein Drahtseilakt ist derzeit kaum vorstellbar. "Nach der Geburt von Santana waren gerade einmal zwei Tage vergangen, bevor ich wieder auf dem Seil stand", erzählt die Zirkuschefin und erinnert sich an die damaligen Umstände. Auch bei Manuel Schickler gestaltet sich ein Auftritt unter den gegebenen Umständen eher schwierig. Seit seinem Unfall am 13. Juli sollte das Handgelenk nicht belastet werden, weitergehende Untersuchungen nach den Kopfverletzungen stehen noch aus. "Mal schauen, wie das mit dem Halten von zwei brennenden Fackeln gehen wird", blickt er voraus. "Am Trapez mache ich nichts mehr." Die Beweglichkeit der linken Hand ist derzeit stark eingeschränkt, jetzt soll mit Krankengymnastik Besserung erreicht werden. "Ich will reisen, aber ich darf es nicht", zeigt sich der Zirkuschef ungeduldig. Der bevorstehende Winter bereitet ihm weit mehr Sorgen, als man es sich bei den jetzigen Temperaturen vorstellen kann. "Wie oft hat es einen frühen Wintereinbruch gegeben. Um Schäden zu vermeiden, muss das Zelt bis dahin unbedingt wetterfest verpackt sein." Wie das im Moment möglich sein soll, und wo er ein passendes Winterquartier findet, weiß er allerdings selber nicht. "Ein etwas geschützter Platz mit Stromanschluss und Wasser wäre ideal, weg von der viel befahrenen Straße und den Gleisen." Doch bevor er sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz machen wird, fährt er seine Kinder Scheila (14) und Diego (12) zu ihrer Mutter nach Nürnberg zurück. Die beiden haben es sich nicht nehmen lassen, ihre jüngste Schwester zu begrüßen und einige Zeit mit Klara und Santana zu verbringen.