Das Künstlerduo Thomas Schaeffert (links) und Simon Flamm brachten die Zuschauer in Haslach zum Lachen. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Freiburger "Duett Complett" wird in Haslach als "unglaublich, phänomenal, professional" gefeiert

Von Christine Störr Haslach. Wenn klassische Stücke von Johann Sebastian Bach im griechischen Sirtaki gipfeln und die Ukulele auf die "Bonanza"-Ranch lädt, liegt ein besonderer Zauber in der Luft. Zur Premiere der "HdM-live" Serie in Haslach war das Freiburger "Duett Complett" angereist und freute sich, "nach Hamburg, London und New York jetzt in Haslach zu spielen". Die Mitglieder der Haslacher Stadtkapelle hatten für diesen besonderen Abend im Konzertsaal eine bestechende Clubatmosphäre geschaffen und das Künstlerduo Thomas Schaeffert und Simon Flamm aus Freiburg eingeladen. Mit Beginn des beinahe zweistündigen Programms wurde klar: Hier wird Besonders geboten.

Zur Musik von "WMCM" zeigte das "Duett Complett" eine erste bunte Mischung aus anspruchsvoller Akrobatik, unterhaltsamer Jonglage und kurzweiliger Slapstik. Dem Publikum gefiel, was es zu sehen bekam und längstens bei der imaginär wilden Motorradfahrt zu "Born to be wild" war der große Applaus mehr als verdient. "Wenn die Nummern gut ankommen habe ich total viel Energie", verriet Simon Flamm und meinte: "Jetzt kommt es nur noch auf euch an." Mit dem Bekenntnis, das Duo habe nichts mehr zu bieten, sorgte er für lautes Lachen im Haus der Musik und hatte das Publikum für sich gewonnen.

Das Bekenntnis erwies sich schnell als Tiefstapelei: So wurden die technischen Tücken am Samstagabend kurzerhand "überspielt" und ins Programm mit eingebaut, die "Gastmusiker" paarten hervorragende Spielkunst und Akrobatik mit lustigen Einlagen und wurden begeistert gefeiert.

Mit viel Applaus wurde das "Duett Complett" dann in die wohlverdiente Pause entlassen, nachdem sie noch einmal jonglierend ihr schweißtreibend artistisches Können zeigten.

Im zweiten Programmteil nahmen die Ausnahmekünstler Simon Flamm und Thomas Schaeffert ihr Publikum dann in ein kleines Dorf in der spanischen Ebene mit, wo die Frauen mit Blumen im Haar umherliefen, die Kinder Lampions anzündeten und die Männer den Rotwein öffneten. In einem spanisch-deutsch-englischen Gemisch wurden die Gitarren im Takt der Musik gewechselt, das Publikum zum Lachen gebracht, und während des Jonglierens Melodien gespielt. Akrobatisch über Kopf oder in waghalsiger Schräglage – das Duo überraschte in jeder Minute des Abends. Und dass der spanische Flamenco seine Wurzeln in Süddeutschland habe, erklärten die beiden Freiburger ebenso überzeugend, wie sie ihre Nummern vorbereitet hatten. Denn während die spanischen Gitarren verklangen, klagte die Mundharmonika "das Lied vom Tod" und wechselte schließlich in das alte Volkslied "Muss i denn zum Städtele hinaus".

Doch dem wollte das Publikum noch lange nicht zustimmen und erklatschte sich nach der fulminanten Schlussszene mit wahrhaft "gebrochenen" Artisten noch eine Zugabe. "Es ist in Haslach so, wie es bei uns immer ist", erklärten die Künstler lachend und setzten noch eins oben drauf. Thilo Haas brachte es am Ende für die Stadtkapelle auf den Punkt: "Unglaublich, phänomenal, professional."