"Zeitreise" der Stadtkapelle Haslach begeistert das Publikum. Foto: Jehle

Die musikalische "Zeitreise" der Stadtkapelle Haslach hat am vergangenen Samstag für Furore gesorgt. Das Ensemble erntete gewaltigen Applaus.

Haslach - Emotion ist gleich Musik hoch zwei: Diese Neudefinition der Relativitätstheorie lieferte der Vorsitzende Maik Schwendemann in seiner Begrüßung. Er sollte Recht behalten. Das an Höhepunkten reiche Programm bestach mit Vielfalt, Dramatik und kraftvoller Dynamik. Vier Solisten sorgten für besondere Momente.

Den Auftakt des Konzerts übernahm die Jugendkapelle "Funtastic Sound" mit der "Abaco Overture" von Victor Lopez, in der der Nachwuchs unter der sicheren Führung von Scharich die rhythmische Genauigkeit des Jugendorchesters herausarbeitete. Nach der frischen und lebendigen Interpretation des "Caribbean Summer" von Luigi di Ghisallo pirschte der gut bekannte "Pink Panther" über die Bühne. Mit "Yakety Sax" in einem Arrangement von Eric Osterling und einem beeindruckenden Solo am Altsaxofon von Julia Groß wollte sich die Jugendkapelle verabschieden. Das Publikum jedoch wollte mehr und erklatschte sich eine Zugabe.

Eine glückliche Hand bei der Programmauswahl bewies Scharich auch bei der Stadtkapelle. Trotz des hohen Anspruchs erlebten die Zuhörer einen unterhaltsamen und kurzweiligen Musikgenuss. Forsch ging es mit der berühmten Operettenmelodie "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé in den ersten Teil des Konzerts, bevor mit "King Arthur" ein äußerst vitales und rhythmisch anspruchsvolles Werk des genialen Filmkomponisten Hans Zimmer das Publikum begeisterte. Die poetische Einführung, die Moderator Michael Schmider voranstellte, tat ein Übriges, den Heldenepos mit vielen Spannungsbögen auszukosten. Mit musikalischen Skizzen über ein holländisches Volkslied von Jacob de Haan – "Festa Paesana" – und "Blues for B" von Hector Sevillanas und Richard Zettler, in dem Laura Müller mit einem Solo am Tenorhorn brillierte, ging die Stadtkapelle in die Pause.

Musikalisch kraftvoll transportierte das Ensemble den Zauber des 1992 in Wien uraufgeführten "Elisabeth – The Musical" von Michael Kunze und Sylvester Levay über die Bühne, bevor Dorian Gheorghilas die Zuhörerschaft mit seinem Spiel der Panflöte in "Einsamer Hirte" von James Last bezauberte. In "The Groove Makers" von Peter Kleine Schaars war der Name Programm und motivierte zum Mitwippen und Finger schnipsen.

Einem Jahreskonzert der Haslacher Musiker würde allerdings etwas fehlen ohne die "Stimme des Schlagzeugers" Maik Schwendemann, der mit "Have you met Miss Jones" das Publikum erfreute.

Ein gelungenes Konzert mit stimmiger Musikauswahl

Ein Medley von Udo Jürgens nach einem Arrangement von Kurt Gäble und dem Marsch "Abschied der Slawin" von Wassili Agapkin beschlossen ein gelungenes Konzert mit stimmiger Musikauswahl.

Zumindest dem Programm nach war es so gedacht, denn das Publikum forderte mit tosendem Applaus nicht nur eine, sondern gleich zwei Zugaben ein. Kapelle und auch Gheorghilas ließen sich erweichen und setzten mit der "Lerche" einen grandiosen Schlusspunkt. Mucksmäuschenstill wurde es in der Festhalle, als der Künstler die Stimme des Singvogels täuschend echt imitierte und die gesamte klangliche Vielfalt seines Instruments darbot.