An de Türen haben die Einbrecher Spuren hinterlassen. Foto: Forth

Diebesgut beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro.

Haslach - Leere Kleiderhaken und eine ordentliche Lücke im Fahrradbestand haben Einbrecher in der Nacht auf Donnerstag in einem Haslacher Fahrradgeschäft hinterlassen. Der Schaden liegt bei geschätzten 40 000 Euro.

"Ich habe nicht sofort gemerkt, dass eingebrochen wurde", sagt Bernhard Schmidt, Inhaber des Fachgeschäfts, am Tag nach der Tat. "Ich habe nur gesehen, dass die Tür vom Büro aufgebrochen wurde. Dann bin ich erst mal raus, weil ich nicht wusste, ob noch jemand drin ist und habe die Polizei gerufen", sagt Schmidt. Die Kriminalpolizei habe dann Spuren gesichert, in der Hoffnung, die Täter zu finden.

Diesen Spuren nach zu urteilen, hätten sich die Einbrecher zunächst an der Hintertür zur Werkstatt zu schaffen gemacht – jedoch ohne Erfolg. Laut einer Mitteilung der Polizei konnten die Einbrecher dann durch ein Fenster in die Werkstatt des Ladens und darüber in den Verkaufsraum gelangen. Dort erbeuteten sie rund 20 Räder, zumeist E-Bikes und Mountainbikes. "Jedes der Räder ist im Schnitt 2000 Euro wert", sagt Schmidt, da komme schon eine ordentliche Summe zusammen. Auch in einem Regal im Bekleidungsbereich haben die Täter zugeschlagen – dort hängen jetzt nur noch die leeren Kleiderbügel.

Sein Ladengeschäft sei gut einsehbar, hatte die Kriminalpolizei ihm gesagt. Der Fahrer könnte daher auf dem Parkplatz der Stadthalle gewartet haben, bis seine Komplizen ihm mit der Taschenlampe signalisieren, loszufahren, um die Räder einzuladen. Dennoch wundert sich der Inhaber, schließlich hätte im angrenzenden Kino am späten Abend noch eine Vorführung stattgefunden: "Da war draußen ganz schön was los." Das bestätigt auch der Kinobetreiber Bruno Prinzbach, der sich um kurz nach zwei Uhr auf den Heimweg gemacht hat. "Da war alles noch sauber", sagt er. Auch davor sei ihm kein Lieferwagen aufgefallen.

Patrick Bergmann von der Pressestelle der Polizei Offenburg schätzt den Einbruch als "außergewöhnlich groß" ein. Ob es sich dabei um organisiertes Vorgehen handelt, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.

Besonders ärgerlich ist der Diebstahl in zweierlei Hinsicht: Erst Anfang des Jahres hatte Bernhard Schmidt den Laden eröffnet. "Es war viel zu tun", sagt er, "deshalb hatten wir auch noch keine Zeit, uns eine Alarmanlage zuzulegen". Zudem wird der Schaden von der Versicherung wohl nur anteilig übernommen. Ein heftiger Schlag ins Kontor für den Fahrradhändler, der nach dem ersten Schreck den Blick wieder nach vorne richtet: "Es gibt Schlimmeres. Das Leben geht weiter."

Dennoch: Erneut soll so etwas nicht passieren. Schmidt plant, seinen Laden und die angrenzende Werkstatt nachzurüsten. Die Türen hatten dem Einbruch bereits standgehalten, Fenster und Alarmanlage sollen nachgerüstet werden: "Ich werde ein kleines Fort Knox daraus machen", kündigt der Inhaber an.

Die Polizei bittet die Anwohner um Hinweise zu der Tat. Sie vermutet, dass die Tat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwischen 21 und 5.30 Uhr verübt wurde. "Es liegt auf der Hand, dass die Einbrecher in der Nähe ein oder mehrere Fahrzeug von der Größe eines Kastenwagens positioniert hatten", sagt der Polizeisprecher. Größere Transporter, vielleicht mit fremden Kennzeichen, hätten den Anwohnern auch in den Tagen vor der Tat auffallen können, sagt Bergmann.

Bei der Nachbarschaftsbefragung meldeten Anwohner zudem, dass sich gegen 2.30 bis 3 Uhr Lampen mit Bewegungsmelder eingeschaltet hätten. Weitere Hinweise zu der Tat nimmt die Polizei Haslach unter der Telefonnummer 07832/97 59 20 entgegen.