Die muslimische Gemeinde im Kinzigtal hat mit Entsetzen auf die Anschläge reagiert. Foto: Reutter

Anschläge in Paris: DITIB-Dachverband nimmt Stellung. Auch Muslime sind zutiefst getroffen. Tat nicht im Sinne des Islams und Korans.

Haslach - Auch Muslime sind zutiefst getroffen von den Anschlägen in Paris. Dies ist einer Pressemitteilung des DITIB-Bundesverbands zu entnehmen.

Der Dialogbeauftragten für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit der muslimschen Gemeinde Haslach, Binnur Aksu, ist es äußerst wichtig, dass auch die Mitbürger im Kinzigtal davon erfahren. Die Tat sei absolut nicht im Sinne des Islams beziehungsweise des Korans, stellt sie im Gespräch mit unserer Zeitung klar.

Der DITIB-Bundesverband, all seine Landesverbände und Ortsgemeinden haben laut Pressemitteilung mit Bestürzung und Entsetzen die Angriffe und Anschläge in Paris vernommen, die sie als Angriffe auf die Menschlichkeit aufs Schärfste verurteilen. Dies gelte gleichermaßen und uneingeschränkt für alle terroristischen Akte weltweit.

Die Kaltblütigkeit der Angriffe, bei denen nach aktuellen Kenntnissen mindestens 120 Menschen ihr Leben verloren haben, zeugten von unmenschlichem Hass und schafften eine Atmosphäre der Angst und des Terrors. Diese Angriffe seien – wie jeder terroristischer Akt und wo immer er sich auch ereigne – ein Angriff auf die Gesellschaft und deren Werte.

Kein Muslim könne solche Verbrechen teilnahmslos hinnehmen, geschweige denn religiös legitimieren. Die Mörder von Paris würden sich irren, wenn sie glaubten, sie seien die Vollstrecker eines göttlichen Willens. "Allah ist nicht ihr Verbündeter – gar keine Religion kann dies rechtfertigen oder legitimieren. Er ist mit allem, was er offenbart hat, ihr Gegner", so die Pressemitteilung.

Die Muslime in Deutschland würden es daher nicht zulassen, dass Verbrecher glauben, sie handelten nach dem Willen Gottes. "Und wir Muslime wissen: Unser Schöpfer ist mit uns, wenn wir uns der Gewalt und dem Hass mit unserem Glauben entgegenstellen", schreibt DITIB weiter.

Alle Menschen, gleich ob Muslime oder Nichtmuslime, stehen geeint in ihrer Liebe zu ihrem Nächsten, in ihrer Achtung vor dem Leben und in ihrer Entschlossenheit, sich über die Grenzen des Glaubens oder der Herkunft hinweg füreinander einzusetzen und sich der Gewalt in den Weg zu stellen. Dies steht am Ende der Pressemitteilung des Dachverbands, die Binnur Aksu vollkommen unterstützt.