Flüchtlinge: Deutsch-Stunden auf eigenen Wunsch abgebrochen

Hardt. Hohe Wellen schlug unser gestriger Artikel über die Flüchtlingsfamilie Ksrwani ("Die Situation ist untragbar"). Mehrere Bürger, Flüchtlingshelfer und -Paten sowie Bürgermeister Herbert Halder versicherten gegenüber unserer Zeitung, dass die Integrationsarbeit in der Gemeinde "viele Erfolge erreicht" habe. Derzeit leben 35 Flüchtlinge in Hardt.

31 Helfer engagieren sich seit dem Eintreffen der ersten Flüchtlinge in der Gemeinde für die Neubürger. "Die Helfer in Hardt sind sehr aktiv", bricht Halder eine Lanze für die Ehrenamtlichen.

Die im Artikel beschriebene beengte Wohnsituation im Gewerbegebiet werde sich voraussichtlich in den nächsten Wochen verbessern. Die Räume dort hat der Landkreis für die Unterbringung von Flüchtlingen angemietet. "Da haben wir keinen Einfluss darauf", sagt Halder. "Wir haben aber ein Haus in Aussicht, in dem wir diese syrische Familie und eventuell noch eine weitere unterbringen können."

Der Sohn von Familie Ksrwani gehe seit Anfang der Woche wieder in den Kindergarten. Ein sehr geduldiger Deutsch-Lehrer, zu dem er mittlerweile Vertrauen gefasst habe, begleite ihn. Über ein halbes Jahr hinweg habe das Kindergarten-Team zuvor bereits intensiv versucht, den Jungen zu integrieren. "Es hat leider nicht funktioniert, auch nicht, wenn die Mutter bei ihm blieb", so Halder.

Nicht nur bei der Wohnungssuche und bei der Kinderbetreuung greifen die ehrenamtlichen Helfer und die Gemeinde der Familie unter die Arme. Auch bei der Fahrt zur Anhörung nach Karlsruhe zum Bundesamt für Migration (BAMF) wurden sie von Helfern aus der Gemeinde begleitet und betreut. Der Termin kam dann allerdings nicht zustande, da die Sachbearbeiterin krank wurde. Eine Entscheidung über den Asylantrag der fünfköpfigen Familie ist noch nicht gefallen.

"Man kann Menschen nur integrieren, wenn sie das auch wollen", erzählt ein Flüchtlingshelfer. Diese Bereitschaft würde bei dieser Familie fehlen. Der syrische Familienvater habe den Deutsch-Unterricht nach wenigen Stunden auf eigenen Wunsch hin abgebrochen.

Er wolle so schnell wie möglich zurück in ein arabisches Land.