La Signora zieht in Hardt alle Register – leider vergeblich

Von Christoph Ziechaus

Hardt. Die "Femme brachiale" war wieder da: Beim Kabarettabend mit La Signora in Hardt mussten sich die Männer einiges anhören.

Auch die sonst gut geschützten hinteren Reihen in der Arthur-Bantle-Halle boten kein sicheres Versteck vor den spitzen Bemerkungen von La Signora über Herren in karierten Hemden. Für sie gab es auch keinen unüberwindlichen Graben zwischen Bühne und Publikum: La Signora war sofort mittendrin beim Handharmonikaclub "Schwarzwaldecho", der den vergnüglichen Abend in der Halle organisiert hatte, und im Text. "Gwschind" hatte sie im Blick, dass alle Frauen schön angezogen und "gut gespachtelt" auf das Männerwichteln vorbereitet waren. Aber auch die "komplett geschminkte Wahrheit" mit Akkordeon-Untermalung zum Wichteltanz brachte keine Dame näher zum "neuen Lebensabschiedsgefährten".

Näher kam die "Femme brachiale" dafür Bernie in der sechsten Reihe, der in Peterzell so gut den Rasen mäht, dass es sogar den Nachbarn schon aufgefallen ist. Das bestätigte ihr Männerbild, denn: "Männer machen heute Klößchen statt Mauern einzureißen, riechen aber immer noch nach Motorenöl." Dieses "gusto penetranto" steht im krassen Gegenwind zu den "Rosen aus Athen", mit dem die Mädels "riechen nur für dich, das ist nicht ekelig". So versuchen die Ehefrauen, "ihn durchs Leben zu voltigieren" und sitzen in der halben Doppelhaushälfte meist auf dem Sofa, der "größten Partymeile".

Dagegen ist das "Mädel der geraden Worte" aus dem Ruhrpott "ledig, schon ewig" und tritt selbst beim Formationstanz alleine auf, wie auch bei den anderen Tänzen auf der Bühne. Aber das "ist mir doch egal", versichert sie bei ihrer Zugabe für Bernie aus Peterzell und für Josef und Maria aus Mariazell, nur aus Josefzell war niemand im Saal – dieses Mal.