Gemeinsam traten Kolpingchor und Kirchenchor zum Abschluss des Konzerts in der Halle auf. Fotos: Haberstroh Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kolping- und Kirchenchor beweisen einzeln und als große Einheit ihr musikalisches Können

Musik ist ein Feuerwerk der Gefühle. Diese Aussage des portugiesischen Gewinners des Eurovision-Song-Contests ESC lässt sich ohne Abstriche auf das Chorkonzert in der Arthur-Bantle-Halle übertragen.

Hardt. Freunde des Chorgesangs erlebten beim Liederabend des Kolpingchors Hardt in Partnerschaft mit dem Katholischen Kirchenchor Hardt einen überaus genussreichen Abend, der alle Erwartungen übertraf.

Bei beiden Chören gelang es dem musikalischen Leiter, Musikdirektor Erich Fehrenbacher, durch seine präzise Vorbereitung, den jeweils eigenen Charakter jedes Gesangsstücks zum Ausdruck zu bringen. Der Wermutstropfen, dass der langjährige Leiter beider Chöre den Taktstock beim Kolpingchor am Ende dieses Konzertabends niederlegte, wurde durch die erfreuliche Mitteilung gemildert, dass seine Tochter Alexandra Herzog, die den Chor als Pianistin seit langem begleitet, den Dirigentenstab übernahm, so dass die Leitung in Familienhänden verbleibt.

Das reichhaltige und abwechslungsreiche Programm enthielt neben sakralen Werken aus der modernen englischsprachigen Chor- und Gospelmusik ein Opernarrangement und eine anspruchsvollen Pop-Ballade. Den Schwerpunkt aber bildeten viele Welterfolge aus der internationalen Volksmusik sowie beliebte Titel bekannter Interpreten aus der Unterhaltungsmusik.

Die feierliche Eröffnung mit dem geistlichen Lied "How Beautiful“ von T. Paris übernahm im ersten Programmteil der Katholische Kirchenchor. Unter der präzisen Zeichengebung des Dirigenten bewies der Chor schon bei diesem ersten Titel dynamische Gestaltungskraft. Beim Gospel "Here I am Lord" von Daniel Schutte schuf der Wechsel zwischen der hellen Sopran-Schola und dem Chor einen interessanten Kontrast.

Volksweisen aus Mexiko und Hawaii lagen der Komposition "La Golondrina" zugrunde, die mit ihren rhythmischen Klängen in den Zuhörern die Sehnsucht nach Gitarrenklang an fernen Palmenstränden weckte.

Spanisches Feuer ließ seine Funken überspringen bei der weltbekannten Melodie "Andalusischer Traum", bei der Ilse Flaig mit ihrem leuchtenden Sopran das Solo übernahm. Rhythmusfeeling und ein exaktes Zusammenspiel der Stimmen war angesagt beim Welterfolg "Ave Maria no Morro", der mit seiner süßen Mehrstimmigkeit und seinem tänzerischen Rhythmus südamerikanisches Flair in den Saal zauberte. Den rhythmischen Drive gab Rebekka Rapp am Cajon. Die Zuhörer applaudierten begeistert.

Schwungvoll ging es mit der musikalischen Aufforderung "Wir machen Musik" (Igelhoff/Steimel) in den zweiten Konzertteil, den der jung gebliebene Kolpingchor gestaltete. Der heitere Text ("da bleibt euch die Luft weg") löste bei den Zuhörern ein Schmunzeln aus.

Karibische Tanzfreude ging auch den Besuchern in die Beine beim ausgelassenen Calypso "Tambo Bamboo Trinidad" und bei der Liederfolge "Zauber der Südsee". Unter dem Titel "Sing a Song" offerierte der Männerchor ein Medley fröhlicher amerikanischer Volkslieder. Im Gegensatz dazu sprach aus der Melodie des russischen Liedes "Wolgaträume" Wehmut und Sehnsucht nach der alten Heimat. Tenorsänger Xaver Klausmann verlieh dieser Melancholie mit seinem einfühlsamen Solo den adäquaten Ausdruck.

Mit dem Lied "Reicht euch die Hand" von Otto Groll richteten die vielseitigen Sänger in einer Zeit des Terrors und der Feindseligkeit eine musikalische Botschaft des Friedens und der Liebe an die Zuhörer. Auch der Titel "Nimm die Stunden, wie sie kommen" von Kurt Rehfeld regte zur Besinnung an.

Einen herrlichen Schlusspunkt unter sein Programm setzte der Kolpingchor mit dem "Ave Maria der Berge", wo Xaver Klausmann mit seiner souveränen tragenden Stimme erneut das Solo übernahm. Die Gäste spendeten reichen Beifall.

Mit sanft wiegenden Sechsachtel-Takten entführte darauf der Kirchenchor St. Cäcilia die Zuhörer mit der mit deutschem Text versehenen Barkarole aus der Oper "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach ins Land der Träume. Die Erinnerung an einen romantischen Liebesabend ließen die Sängerinnen und Sänger mit dem Titel "Spanish Eyes" in schönen Harmonien aufleben.

Die Popballade "City of my Heart" von Franz M. Herzog erhielt ihr besonderes Etwas durch das grandiose Sopransolo von Rebekka Rapp. Nach dem Evergreen von Peter Maffay "Über sieben Brücken" luden Dirigent und Chor die Zuhörer mit dem Oldtimer "Die kleine Kneipe" von Peter Alexander ein zum Mitsingen und Mitschunkeln.

Beinahe 100 Choristen waren versammelt beim gemeinsamen Singen der englischsprachigen Welthits "Amazing Grace" und "Oh Happy Day", wo wiederum Rebekka Rapp mit ihrem überragenden Sopransolo den Gesängen die Krone aufsetzte.

Die Zugabe, bei der unter der Akkordeon-Begleitung von Gregor Kopp die Zuhörer selbst mitsangen, war gleichzeitig der Übergang zum geselligen Singen mit Unterhalter Gregor, das noch lange Zeit bis in die Nachtstunden andauerte.