Foto: Raimund Fussnegger

Zahlreiche Radsportfans kommen in die Arthur-Bantle-Halle. Patrick Schnetzer und Markus Bröll werden Europameister.

Ein Radballevent der Spitzenklasse mit Spielen auf hohem Niveau war die EM in Hardt. Europameister in einem packenden Finale wurden die amtierenden Weltmeister aus Höchst, Österreich, Markus Bröll und Patrick Schnetzer.

Die deutsche Mannschaft mit Roman Müller und Jens Krichbaum kam auf Platz zwei. Die Gebrüder Florian und Mathias Müller vom gastgebenden RSV Hardt, spielten sich mit Platz zehn in die Herzen der Zuschauer.

Bereits in den Gruppenspielen zeigten die Mannschaften spannenden Radballsport vom Feinsten. Gab es für Florian und Mathias Müller im ersten Spiel gegen den Vizeweltmeister aus der Schweiz noch eine klare 3:9-Niederlage, wurden die beiden von Spiel zu Spiel besser und von ihren Fans kräftig angefeuert. Gegen Österreich II waren die Brüder-Müller lange ein ebenbürtiger Gegner, mussten sich letztlich jedoch mit 2:5 geschlagen geben. Gegen Belgien kämpften Florian und Mathias Müller verbissen, doch oft fehlte ihnen das Quäntchen Glück, um die mögliche Sensation perfekt zu machen, so dass Belgien mit 6:3 gewann.

Im letzten Gruppenspiel gegen die zweite tschechische Mannschaft standen die beiden Hardter Radballer auf Augenhöhe, zeigten sich richtig in Torlaune, verloren jedoch 5:8. Bundestrainer Jürgen King, in Hardt kein Unbekannter, ist er doch aus Lauterbach, war mit seinem Bruder 1994 Weltmeister und ist seit über 15 Jahren Bundestrainer, war voll des Lobes für die beiden Hardter.

Vor dem letzten Gruppenspiel in Gruppe eins, Deutschland I gegen Österreich I, standen beide Teams bereits sicher im Halbfinale. Die Österreicher hatten mit 5:3 die Nase vorn. Auf die Frage an den Bundestrainer, Jürgen King, ob man beide Mannschaften wieder im Finale sieht, antworte dieser Achselzuckend »mal sehen«.

Er sollte recht behalten. In der zweiten Vorrundengruppe qualifizierte sich Österreich II und Schweiz I. Im ersten Halbfinale kam es zur erneuten Auflage des WM-Endspiel von 2014 zwischen Österreich I und Schweiz I. Von Anfang an hatten die Österreicher die Oberhand und gewannen mit 7:3.

Das zweite Halbfinale Österreich II und Deutschland I war von Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Kurz vor Schlusspfiff stand es 3:3. In der letzten Sekunde bekam Deutschland einen Viermeter zu gesprochen, den sie sicher zum 4:3 verwandelten. Das Spiel um Platz drei gewann die zweite Österreichische Mannschaft gegen Schweiz I mit 6:3, womit deutlich die österreichische Vormachtstellung im Radballsport in Europa unterstrichen wurde.

Das Finale, bei dem die Arthur-Bantle-Halle in Hardt zum wahren Hexenkessel wurde, war von Anfang an von Hektik und Spannung geprägt. die Deutschen Roman Müller und Jens Krichbaum wollten den Österreichern den Sieg nicht überlassen. Kurz vor Ende ging Österreich mit zwei Toren in Führung, und die Deutschen bliesen zur Aufholjagd. Doch im hektischen Ende gelang nur noch ein Treffer, so dass Österreich mit 4:3 als Sieger vom Parkett ging und sich als Europameister feiern lassen konnte.

Im Platzierungsspiel um Platz neun zeigten die beiden Hardter gegen Frankreich ihr bestes Spiel, auch wenn sich die Franzosen mit 5:2 durchsetzten. Markus Flaig, Vorsitzender des RV Hardt war Stolz über die Ausrichtung der Radball-.Europameisterschaft und erhielt nur Lob von Bürgermeister Herbert Halder und David Lapparient Präsident des Europäischen Radsportverbandes. Die Show Acts der Tanzschule Tierstein und der Sportgruppe Dunningen rundeten die Finalspiele ab.

EM-Platzierungen:

1. Österreich I (Patrick Schnetzer/Markus Bröll); 2. Deutschland I (Jens Krichbaum/Roman Müller); 3. Österreich II (Simon König/Florian Fischer); 4. Schweiz I (Roman Schneider/Dominik Planzer); 5. Schweiz II (Rafael Stadelmann/Andreas Zugg), 6. Tschechien I (Jiri Hirdicka/Pavel Loskot); 7. Belgien (Christoph Baudu/Peter Martens); 8. Tschechien I (David Richter/Jan Stibor); 9. Frankreich (Benjamin Meyer/Quentin Seyfried), 10. Deutschland II (Florian Müller/Mathias Müller).