Genossenschaftsverband-Vorstand Gerhard Schorr (rechts) überreicht Helmut Haberstroh die Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrung: Vorstand Helmut Haberstroh erhält drei Ehrungen / Kernige Ansprachen

Hardt (lh). 35 Jahre Bankvorstand, 40 Jahre bei der Raiba und 44 Jahre im Berufsleben – Helmut Haberstroh erhielt in der Mitgliederversammlung der Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen gleich drei hohe Auszeichnungen.

Die Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands überreichte ihm Vorstand Gerhard Schorr. Wie Schorr in seiner Laudatio hervorhob, sei Helmut Haberstroh 1972 gar nichts anderes übrig geblieben, als bei der Volksbank Schramberg eine Ausbildung zum Bankkaufmann zu beginnen. Meilensteine in seinem Bankleben in Hardt seien der Neubau 1986 und die Verschmelzung 1999 zur heutigen Raiba AHS gewesen. Man könne mit Bestimmtheit sagen, dass die Fusion erfolgreich war.

In all den Jahren sei Haberstroh bodenständig geblieben. Er sei ein Macher und nach Bürgermeister Herbert Halder Mister Hardt Nummer zwei. Nicht nur für die Bank habe er sich große Verdienste erworben, auch in Vereinen. Schorr charakterisierte Haberstroh als bestimmenden Mensch, aber mit hoher sozialer Kompetenz ausgestattet, als Kämpfer für die Eigenständigkeit und ein bisschen Macho, womit Schorr bei den Besuchern Schmunzeln auslöste.

Von Bürgermeister Herbert Halder erhielt der Raiba-Chef die Urkunde des Landes Baden-Württemberg sowie den Ehrenbrief der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg. Haber-stroh sei ein echter Hardter und Vereinsmensch. Als Stürmer habe er beim FC Hardt eine starke Rolle gespielt, die Gründung einer Mädchen-Fußballmannschaft initiiert, er sei seit vier Jahrzehnten aktiv bei der Kolpingfamilie und den "Evergreens". Auch im Obst- und Gartenbauverein sowie Gewerbeverein habe er sich engagiert. Seit 28 Jahren gehöre er dem Gemeinderat an. Dort habe er mit ihm manchen Kampf ausgetragen.

Gratulationswünsche gab es für Haberstroh auch vom Aufsichtsrat, vertreten durch den Vorsitzenden Dirk Lachenmaier. Haberstroh räumte ein zu lügen, wenn er behaupte, die Worte hätten ihm nicht gut getan. Bei der Bank habe er einen Job gemacht, der gut bezahlt worden sei. Allerdings habe er eine teure Frau an seiner Seite, witzelte Haberstroh. Wenn auch nicht immer alles geradeaus gelaufen sei, blicke er gerne zurück. Er sei von einem guten Team unterstützt worden, und die geringe Fluktuation von Mitarbeitern zeuge von einem guten Betriebsklima.

Zu den von Halder angedeuteten Kämpfen im Gemeinderat konterte Haberstroh: "Der Bürgermeister hat regiert und wir haben abgenickt". Eigentlich habe er Sportlehrer werden wollen. Doch sein Vater habe ihn gedrängt, "etwas Gescheites" zu lernen. In der Bank habe er meistens Recht, zu Hause weniger. Da sei "Judith der Chef". Das habe immer gut funktioniert, umsonst sei er nicht schon 38 Jahre mit ihr verheiratet. Und da die beiden Töchter gute Jobs hätten, könne es ihnen so schlecht nicht ergangen sein, bilanzierte der Bankchef zufrieden.

Im Anschluss an die Regularien unterhielt der Kolpingchor Hardt mit Pianistin Alexandra Herzog und Chorleiter Erich Fehrenbacher noch mit volkstümlichen Weisen.