Beim Kirchenkonzert sorgte eine stattliche Anzahl Mitwirkender für einen beeindruckenden Abend. Fotos: Haberstroh Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit stehenden Ovationen feiern die Zuhörer das Chorkonzert in der St. Georgs-Kirche in Hardt

Von Antonie Anton

Hardt. Mit stehenden Ovationen wurden die Sänger beim Kirchenkonzert "Laudate Dominum" in der voll besetzten Pfarrkirche St.Georg Hardt unter der Leitung von Erich Fehrenbacher von den begeisterten Zuhörern gefeiert.

Anlässlich des Jubiläums "120 Jahre Kirchenchor" hatte man den Hardter Jugendchor "Fis(c)herman´s Friends" unter Leitung von Rebekka Rapp als Konzertpartner gewinnen können, so dass das Programm "Kirchenmusik von anno 1700 bis zur Gegenwart" sehr viele Fazetten und Stilrichtungen präsentierte.

An der Orgel spielte souverän Organist Alois Menrad, Die einfühlsame Klavierbegleitung übernahm Alexandra Herzog.

Eingestimmt wurden die Zuhörer nach der Begrüßung durch die Kirchenchor-Vorsitzende Gertrud Moosmann, mit dem festlichen Orgelstück "Charol Song" von S.S.Wesley. Zwischen dem stets wiederkehrenden glanzvollen Hauptthema erklangen bis zum triumphalen Finale besinnlich-gesangliche Passagen. Der Kirchenchor, geleitet von Erich Fehrenbacher, eröffnete seinen Programmteil mit dem feierlichen Bach-Choral "Wohl mir, dass ich Jesum habe" mit den wunderschönen Orgelgirlanden in der Begleitung. Fast schon wie aus höheren Sphären erklang "Der Herr hat seinen Engeln befohlen" aus dem Oratorium "Elias" von F. Mendelssohn-Bartholdy. Der Chor intonierte a capella den Bittgesang "Schaffe in mir ein reines Herz" von Carl Loewe.

Mit dem sehr ausdrucksvollen "Ave verum Corpus" von A.Guilmant betrat der Chor stilistisch den Boden der Gegenwart. Rhythmusgefühl und Taktsicherheit waren beim modernen Chor "Laudate Dominum" von Ad Voesten gefordert. Überschäumende Freude und Begeisterung gab es beim Lobgesang "O be joyful in the Lord" von Ch.V.Stanford. Das gesamte Lob Gottes "Laudate Dominum" wurde im gleichnamigen Chor von Henri Carol mit dem Text des Psalms 116 noch einmal zusammengefasst. Mit tiefer Innerlichkeit und schöner Dynamik erklang zum Abschluss des ersten Programmteils das "Ave Maria" von E.Elgar.

Bewusst gegensätzlich war der vom Jugendchor "Fis(c)herman’s Friends" gestaltete zweite Programmteil. Multitalent Rebekka Rapp begleitete schwungvoll am Keyboard, sang bravourös und leitete den Chor mit leichter Hand. Unterstützt von Rhythmus und Harmonie des Keyboards sangen die Jugendlichen das beschwingte Gotteslob "Shout to the Lord". Mit Einsatz von Saxophon (Matthias Ginter), Cajon (Annegret Menrad) und Off-Beat-Klatschen wurde der Song "He is a living God" zu einem begeisterten Lobpreis. Der moderne Gospelsong "I sing holy" wurde von den jungen Sängerinnen in großer Spiritualität gestaltet. Dem Vorbild der Negro Spirituals folgte der Song "Glory to God", in dem Rebekka Rapp mit herrlichem Solo ihre Begeisterung in die Kirche trug.

Das überwältigende Alleluja steckte viele Zuhörer zum Mitsingen an. Mit Vorsängerin (Nadine Staiger), Schola, Saxophon und Chor schufen die Jugendlichen einen herrlichen Sound beim mitreißenden Gospel "In the Light". Wunderschöne Mehrstimmigkeit und kraftvolle Dynamik kennzeichneten das "Agnus Dei" von M.W. Smith. Mit flüssiger Melodik und rhythmischer Frische intonierte der Chor "Komm, Heiliger Geist"

Im südamerikanischen Rhythmus liefen die Jugendlichen und ihre als Solistin brillierende Leiterin mit dem herrlichen Soul-Timbre in der Stimme bei "Santo" von Thomas Gabriel zur Hochform auf. Dass die Gruppe eine Dynamik vom gehauchten Pianissimo bis zum strahlenden Forte beherrschte, bewies sie abschließend beim Song "Adiemus".

Der brillante Gipfelpunkt wurde im dritten Teil mit der gemeinsamen Gestaltung bei Barytontrio Nr. 10 von J.Haydn erklangen Kyrie, Gloria und Sanctus der "Missa Laeta" von M.Grohmann. Lebhaft pianobegleitet von Alexandra Herzog übertrug sich die durch Vorsänger und Chor ausgedrückte Freude der frohen Messe augenblicklich auf die Zuhörer. Mit weicher Lyrik sangen die Sopranistinnen Ilse Flaig und Margit Faißt das Duett "Wie lieblich" von J. M. Haydn.

Zum krönenden Abschluss des überaus gelungenen Konzerts ließ der Frauenchor, gebildet aus Kirchenchor und Jugendchor, in feinster Tongebung und großartiger Zusammenwirkung den 23. Psalm "Gott ist mein Hirt" von F.Schubert erklingen. Der anhaltende stürmische Applaus wurde mit der Zugabe "Here I am, Lord" belohnt. Ganz überraschend für den Dirigenten Erich Fehrenbacher folgte die Ernennung zum Chordirektor durch den Abgesandten des Bischofs, Rundfunkpfarrer Thomas Schneider.