Katzenzunft übernimmt das Zepter / Schneesichere Gemeinde / Rollechef sagt Eingemeindung Eschbronns durch Schramberg voraus

Von Lothar Herzog

Hardt. Besser hätten Motto, Wetter und Brauchtum nicht zusammen passen können: Das "Winterwunderland" bei der Kindergarten- und Schülerbefreiung sowie beim Rathausbesuch erfuhr die Katzenzunft drinnen wie draußen.

Zahlreiche kleine Pinguine, Eskimos, Eisbären und Schneemänner begrüßten die schwarz-weiße Katzenschar im Adolf-Kolping-Saal, die im Takt der Bläser vom Musikverein und "Sälle 15" sprangen. Der Aufforderung von Kindergartenleiterin Claudia Riedlinger an die Katzen, Glocken und auch mal den Wedel zu schwingen, kamen die Hästräger gerne nach. Katzenchef Jürgen Ganter hatte ein paar Reime im Gepäck und überreichte Pfarrer Richard Fischer und den Erzieherinnen den Jahresorden der Zunft.

Anschließend zog der Narrentross weiter, befreite Schüler und Lehrer vom Unterricht. In der Festhalle gab es ein kleines Programm mit Tänzen und Beiträgen, ehe die ganz große Fasnetssause im Bürgersaal ihren Lauf nahm. Benjamin Gramlich als Sprecher der Rathausbelegschaft in der Maskerade des Winters erinnerte an den 16. Dezember vorigen Jahres, an dem Hardt als einzige Gemeinde im weiten Umkreis im Schneechaos versank. Dies habe zu einer Anfrage des IOC an Bürgermeister Herbert Halder geführt, ob Hardt die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichten könnte. "Ob Doalawald oder Butzahee, beste Bedingungen für die Vierschanzentournee. Mit der Langlaufloipe isch jetzt Schluss, Biathlon isch hoch im Kurs. Zum Chef der Dopingkontrolle, wird ernannt der Oberrolle", reimte Gramlich begleitet von Jubelschreien .

Mit einer kleinen Modenschau stellte das Lehrerinnenkollegium die Vielseitigkeit einer weißen langen Unterhose dar, egal ob als Schal, Bolero, Kopftuch oder Turban, als Babytragetasche oder Latz. Und wie sich herausstellte, wird sie auch von den Maskierten getragen.

Zunftmeister Ganter wagte aus Anlass des 175-jährigen Bestehens der Gemeinde einen närrischen Rückblick ins Jahr 1839, in dem das ganze Katzenmoos von Heuliechern aus Mariazell besetzt war. Erst ein Jahr später hätten die Zeller die Eigenständigkeit des gallischen Dorfes Hardt erlaubt.

Der Ausblick von Jürgen Ganter ins Jahr 2040 zur 200-Jahr-Feier ließ die Hardter Narren erneut jubeln. Hardt immer noch eigenständig, Eschbronn inzwischen bei Schramberg als sechsten Stadtteil eingemeindet, maßgeblich beeinflusst durch den ehemaligen Schramberger Statthalter Franz Moser und jetzigen Schultes in Eschbronn.