Martha Schmidt referierte beim ökumenischen Frauenfrühstück in Hardt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Martha Schmidt berichtet bei Frauenfrühstück über Verantwortung

Von Antonie Anton

Hardt. Zu dem Thema "Worte gehen zu Herzen" referierte Martha Schmidt, Mitarbeiterin beim Timotheusdienst Hardt, beim ökumenischen Frauenfrühstück der evangelischen Kirchengemeinde Hardt/Locherhof und der katholischen Kirchengemeinde St. Georg im Kolpingsaal.

Die Moderation übernahm Elisabeth Flaig, die die Referentin und den Timotheusdienst auch mit einem kleinen Interview vorstellte: Martha Schmidt war 1998 mit ihrem Mann Jürgen und ihren Kindern nach Peru ausgereist, um dort im Amazonas-Tiefland an der Ausbildung der indianischen Bevölkerung mitzuarbeiten.

Zurück in Deutschland stand die Familie vor der Frage, wie der Kontakt gehalten und die Arbeit fortgeführt werden könnte. Diese Überlegungen führten zur Gründung des Timotheusdiensts. Ziel ist es, Gottes Wort zu verbreiten, so wie der Paulus-Mitarbeiter Timotheus den christlichen Gemeinden anfangs beigestanden hatte. Ein Teil der Arbeit ist es, Vorträge oder Bibelarbeiten in Hauskreisen zu halten.

Für die musikalische Umrahmung beim Frauenfrühstück sorgten mit Violine, Gitarre, Klavier, Gesang und Tanz ein Quartett aus Sulgen – Esther Kopp, Ingrid Öhler, Barbara Roming und Doris Melzer. Die gemeinsam gesungenen Lieder begleitete die Gitarrengruppe und Doris Melzer am Klavier.

Verletzte Menschen verschließen oft ihre Ohren

Referentin Martha Schmidt ging zunächst auf den Sprachgebrauch und die Redensarten rund um das Wort Herz ein, das sehr häufig als romantisches Symbol verwendet werde. Über das lebenswichtige Organ hinaus, das im Körper als Zentrale wirkt, sei das Herz auch Empfindungszentrum für das, was richtig oder falsch ist. Anhand einfacher Skizzen verdeutlichte die Referentin, dass Wörter wie ein Kanu Transportmittel sind, die verschiedene Empfindungen auslösen und Macht ausüben können, sie können Menschen aufrichten und stärken oder herunterziehen und verletzen. Jeder Mensch habe daher eine Verantwortung für das, was er ausspricht.

Umgekehrt komme es auch darauf an, wie der einzelne Mensch die Worte interpretiere. Erwachsene hätten eine Strategie entwickelt, wie sie mit dem Gesagten umgehen. Anders die Kinder. So könne die Aussage "Das kannst du noch nicht" später das Gefühl des Überfordertseins und in der Folge Depressionen auslösen.

Schon bei einem Baby, das seine Angst durch lautes Schreien zeige, könne, wenn es nicht getröstet wird, das sogenannte Glaubenssatz verankert werden: Wenn ich meine Angst zeige, mag man mich nicht. Solche Glaubenssätze bewirkten später, dass aus dem Gesagten sofort eine bestimmte Bedeutung herausgehört würde, auch wenn der Sprecher es gar nicht so gemeint habe. Die Folge sei Rückzug, um sich zu schützen. Dies wirke wie eine Schranke zwischen Ohr und Herz.

Schmidt meinte, dass verletzte Menschen oft ihre Ohren ver- und dadurch auch wohltuende Worte ausschließen, darunter Gottes Wort in der Bibel. Das allerdings bringt ihrer Meinung nach den Menschen Segen. u Eine Veranstaltung für Frauen und Männer mit Ruth Heil findet am 15. Mai in der Arthur-Bantle-Halle statt. Titel: "Impulse zur Freude – was lähmt uns, sie umzusetzen?"