Hardt steigt nächstes Jahr mit Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung ein

Lothar Herzog

Hardt. Die Gemeinde Hardt kann frühestens zum Schuljahr 2017/2018 eine Ganztagsgrundschule einführen. Um für diese Schulform zu werben, soll ab September 2016 eine Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung angeboten werden.

In der Sitzung des Gemeinderats erinnerte Bürgermeister Herbert Halder an die erste Umfrage, bei der 29 Eltern ihr Interesse für eine Ganztagsgrundschule bekundeten. Eine zweite Umfrage nach der Vorstellung des Betriebs einer Ganztagsschule durch Schulleiterin Regina Weißer zufolge seien es nur noch 16 Eltern gewesen, die für ihr Kind eine Ganztagsgrundschule wünschten. Andererseits habe die Umfrage einen Bedarf von 20 Kindern für eine Nachmittagsbetreuung ab dem Schuljahr 2016/2017 ergeben.

Da die Erarbeitung eines Konzepts mit Eltern, Lehrern und Vereinen laut Schulamt einen Zeitraum von mindestens neun Monaten in Anspruch nehme, könne die Ganztagsgrundschule frühestens im Schuljahr 2017/2018 eingeführt werden. Außerdem müssten die Lehrkräfte hierfür erst noch ausgebildet werden, so der Bürgermeister. Er habe beim Schulamt in Donaueschingen angerufen, wie es möglich sein könne, bei nur vier vorhandenen Lehrern, die bei Personalausfall die Vertretung selbst übernehmen müssten, nebenher noch ein Konzept zu erarbeiten. Von dort sei ihm Unterstützung von einer Person zugesichert worden. Ein erstes Gespräch soll zu Beginn des neuen Schuljahres stattfinden.

Zwar werde die Schülerzahl bis zum Schuljahr 2017/2018 auf sieben bis acht Kinder steigen. Dennoch sehe er Probleme, die Mindestanzahl von 25 Schülern zusammenzubekommen, wenn das Gesetz nicht geändert werde. Weil aber für 20 Kinder eine Betreuung an mehreren Nachmittagen gewünscht werde, schlage er vor, zweigleisig zu verfahren, so Halder.

Gemeinderat Jochen Hilser kritisierte das seiner Meinung nach träge Schulamt. Hardt sei bestimmt nicht die einzige Kommune, die eine Ganztagsschule einrichten wolle. Bei nur vier Lehrkräften werde man nicht umherkommen, zur Erstellung einer Konzeption eine externe Hilfe hinzuzuziehen. Ratskollege Werner Thimm bemängelte, es falle jetzt schon zu viel Unterricht aus. Und dann soll die Schulleiterin auch noch Klassenlehrerin werden. Helmut Haber-stroh wurde das Gefühl nicht los, dem Schulamt sei es egal, wenn Hardt die Schule verliere. Das Konzept müsse auf jeden Fall auf den Weg gebracht werden, forderte Haberstroh. Einstimmig befürworteten die Räte den Vorschlag der Verwaltung, die Grundschule aufzufordern, trotz der derzeit nicht erreichten Mindestanzahl von 25 Schülern ein Konzept für eine Ganztagsschule zu erarbeiten. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, mit der Grundschule und dem Förderverein Bildung und Erziehung Hardt eine Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung nebst Kostenbeteiligungsmodell ab September 2016 zu erstellen.