Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen stand im Kolpingsaal in Hardt an. "Wir spüren, als wenn der ganze Ort mit uns verwandt wäre, dankte einer der Flüchtlinge für die Aufnahme in der Gemeinde. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Gemeinsamer Nachmittag im Kolpingsaal / 32 Helfer sind vor Ort aktiv

Von Christoph Ziechaus

"Hallo, guten Tag" wünschten die Kleinen aus dem Kindergarten, darunter auch zwei syrische Kinder, beim Treffen mit Flüchtlingen im Kolpingsaal in Hardt.

Hardt. Kirchen und Gemeinde hatten zu einem Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen die Bevölkerung und Flüchtlinge eingeladen. Pfarrer Markus Steinhilber begrüßte im Kolpingsaal und Islam-Kenner Gottfried Spangenberg übersetzte ins Arabische.

29 Erwachsene mit 13 Kindern aus Syrien wohnten in der Gemeinde und man könne bald alle in Wohnungen oder Häusern unterbringen, erklärte Bürgermeister Herbert Halder. Dennoch suche man weiterhin nach Wohnraum im Ort, denn man müsse mit weiteren Flüchtlingen rechnen.

"Wir wollen die Familien im Ort halten und ihnen eine Zukunft bieten", bekräftigte der Bürgermeister. Nach der Anerkennung als Asylsuchende gebe es neue Ausweise und das zwingende Angebot für Integrationskurse, für die bereits Wartezeiten bestehen.

Bisher haben alle Personen oder Familien einen Paten, der sich um Behördengänge, Arztbesuche oder tägliche Probleme kümmere, berichtete Astrid King von den 32 Helfern im Ort, die auch Deutschunterricht anbieten. Man unternehme Ausflüge, Besichtigungen oder koche gemeinsam. Einige Flüchtlinge seien bereits in Vereinen aktiv und suchten Anschluss an das Dorfleben.

"Wir spüren, als wenn der ganze Ort mit uns verwandt wäre", dankte Mohamad Al Salti im Namen seiner Landsleute für die Aufnahme und Hilfe. Niemand habe sein Land freiwillig verlassen, sondern musste vor Krieg flüchten. "Es gibt etwas Besseres als in unserem Land, haben wir gehofft und dabei hat uns Deutschland sehr geholfen", übersetzte Gottfried Spangenberg. Niemand habe so große Hilfe erwartet, aber "Deutschland gibt uns Bildung und wir wollen etwas durch unsere Arbeit zurückgeben", dankte Mohamad Al Salti.