Die Geehrten der "Concordia". Vordere Reihe: Selina Käfer, Selina Maier und Jessica Hermann, Zweite Reihe: Sandra Zahn und Carina Marte. Hintere Reihe: Vorsitzender Franz Marte, Uwe Ganter, Thomas Hettich, Kreisvorsitzender Werner Eble und Vize-Vorsitzender Martin Stockburger. Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein "Concordia" bietet bei Adventskonzert 125 Akteure auf

Von Antonie Anton

Hardt. Mit drei Orchestern, drei Dirigenten, rund 125 Mitwirkenden und einem tollen Erfolg beim Adventskonzert in der Arthur-Bantle-Halle bewies der Musikverein "Concordia" erneut seine starke Präsenz im Hardter Kulturleben.

Das sorgfältig ausgewählte Programm stand unter dem Leitwort "Mystik, Mythen und Legenden" und knisterte dementsprechend vor Spannung. Für Rock und Pop war diesmal vor allem die Jugend zuständig, doch widmete auch die Hauptkapelle nach faszinierender Programmmusik über rätselhafte und sagenumwobene Persönlichkeiten aus Film und Geschichte den legendären Beatles ein Medley.

Der "Concordia"-Vorsitzende Franz Marte konnte wie gewohnt ein volles Haus begrüßen. Im Publikum saßen auch Bürgermeister Herbert Halder und der Vorsitzende des Kreisverbands Rottweil, Werner Eble. Die Jugendkapelle umfasst mittlerweile junge Blasmusiker aus Hardt, Aichhalden, Rötenberg und Waldmössingen, alle Gruppen geleitet von Robert Stuhlberg. Insgesamt 22 hochmotivierte Mädels und Jungs des Vororchesters, humorvoll angesagt von Samuel Marte, eröffneten unter der Leitung der jungen Dirigentin Carina Marte das Konzert mit Melodien aus Film und Musical. Mit Holz- und Blechblasinstrumenten von der Flöte bis zur Posaune plus Schlagzeug waren sie für jeden Sound gewappnet, so für den Filmsong aus dem Disneyfilm "Die Eiskönigin" mit flirrenden Klarinetten und tremolierenden Flöten oder für das Medley aus dem Musical "Tarzan". Da musste nach dem reichen Applaus noch als Zugabe ein Medley von Andrew Lloyd Webber her.

Mit Pep begrüßte das 43-köpfige Jugendorchester W-A-H-R unter der Stabführung von Robert Stuhlberg das Publikum mit dem Titel "Twenty-Five Rock". Als charmante Ansagerin trat Annika Depfenhart ans Mikrofon. Dank präziser Konzentration auf die Zeichengebung und dynamischer Gestaltung sorgte es für eine optimale Interpretation, etwa beim magisch-abenteuerlichen Programmstück "Into the Dragon´s keep". Die Jugendlichen aus vier Ortschaften bewiesen hier, dass sie solistisch und im Tutti, ruhig-besinnlich oder explosiv spielen können. Auch beim temperamentvoll-feurigen Stück "La Rambla" sorgte ein ruhiges Intermezzo mit Hörnern und Trompetensolo für Abwechslung nach dem furiosen Drive von Saxophon und Xylophon. Der stürmische Applaus des Publikums wurde ebenfalls mit einer Zugabe belohnt.

Von Helden, Magiern und legendären Persönlichkeiten erzählte im dritten Teil, sachkundig moderiert von Lisa Moosmann, das 60 Personen starke Hauptorchester unter Leitung von Reinhold Domig. Mit dem Eröffnungsstück "Procession of the Sorcerers von Robert Buckley führte das vielseitige Orchester die Zuhörer mitten hinein in das mythenreiche Mittelalter. Ein geheimnisvoller Rhythmus und Signale der Oboen weckten zu Beginn Spannung, die bald auf das gesamte Orchester übergriff und Bilder von Gauklern und Artisten, Einhörnern und Feen bis hin zum Märchenschloss des Zauberers Merlin erzeugte. Schrille Töne von Trompeten und Posaunen ließen die Besucher beim Titel "Nostradamus" in die Welt der Wahrsagerei eintauchen. Röhrenglocken schienen Unheil zu verkünden. Orientalische Chromatik im Flötensolo, warnende Holzbläser, unruhige Saxophone, Alarmrufe des lauten Blechs und ein stampfender Rhythmus gewährten Einblick in die Schicksalskarten, doch gab es mit Flöten, (Piccolo-Solo: Carina Marte), Oboen und Klarinetten auch ruhevolle Passagen voller Harmonie.

Mit der Ballade "Robin Hood" schuf das versierte Hauptorchester einen neuen Höhepunkt. Faszinierend die Eröffnung mit wilden Rhythmen und langgezogenen Posaunenstößen, die vom Leben der Vogelfreien erzählten. Daneben zeigte ein gefühlvolles Holzbläserthema die emotionale Seite des "Königs der Armen". Humor war angesagt bei der Komposition "Charlie Chaplin", die den hektisch- quirligen Komiker mit dem traurigen Blick darstellten – mit keckernden Klarinetten, Effekten mit gestopften Trompeten, Posaunen mit schallendem Gelächter und Überraschungsmomenten. Mit schon klassisch zu nennenden Pophits der legendären Beatle wie "Let it be", "Yesterday" und "Yellow submarine" in einem Medley-Arrangement verabschiedete sich das hervorragend geschulte Orchester von seinem Publikum, das aber mit seinem langanhaltenden Applaus noch zwei Zugaben einforderte und bekam, darunter "White Christmas" von Irving Berlin.

u Ehrungen sprachen der Musikverein "Concordia" Hardt und Werner Eble, Vorsitzender des Blasmusikkreisverbands Rottweil-Tuttlingen, aus. Für zehnjähriges Musizieren erhielten sechs junge Musikanten das Ehrenzeichen in Bronze, darunter Jessica Herman und Selina Käfer (beide B-Klarinette). Beide blieben trotz Studiums dem Verein treu. Käfer war zwei Jahre lang Jugendleiterin. Sandra Zahn (Klarinette und Tenor-Saxophon) besucht die Proben regelmäßig, obwohl sie mittlerweile in Rottweil wohnt. Geehrt wurde auch Selina Maier (Trompete). Carina Marte, Leistungsträgerin im Flötenregister, leitet seit drei Jahren das Vororchester. Als Leistungsträger am Horn gilt ihr Stellvertreter Thomas Hettich, der das Vororchester zwei Jahre lang begleitet hatte. Eine hochkarätige Ehrung erfuhr Bassist Uwe Ganter für 40 Jahre aktives Musizieren. Er war viele Jahre Vize-Vorsitzender. Mit seinem exzellenten Probenbesuch und seinen kreativen Ideen wie der Ü-40- Party sei er ein Vorbild in allen Belangen, zumal alle drei Söhne im Verein ebenfalls engagiert sind. Trotz langer Arbeitszeit sei er stets pünktlich in der Probe und pflege auch die Kameradschaft, wo immer es gehe. Der Bezirksvorsitzende übergab ihm die Ehrennadel in Gold mit Diamant und den Ehrenbrief des Landesverbands.