Trostlos: Das Waisenhaus in Fleti in Moldawien vor der Renovierung. Foto: Choice Foto: Schwarzwälder-Bote

Junge Männer aus Hardt und Sulgen arbeiten an Waisenhaus in Moldawien

Hardt/Schramberg-Sulgen. Projekt der Hoffnung: Der Hardter Sebastian Wucher und der Sulgener Sebastian Kühn arbeiteten in Moldawien an der Renovierung eines Waisenhauses mit. Trotz starker Unruhen im Nachbarland Ukraine hatte sich ein elfköpfiges Team des gemeinnützigen Vereins "Choice" auf den Weg nach Moldawien in den Ort Fleti gemacht. Zwei Wochen lang arbeiteten die jungen Erwachsenen am Waisenheim Nufarul Alb. An dieser Unternehmung beteiligte sich auch der Hardter Sebastian Wucher (23) sowie sein Freund Sebastian Kühn (27) aus Sulgen.

Ihre Motivation: "Den Menschen in Moldawien mit den eigenen Händen helfen zu können und dadurch die Lebenssituation im ärmsten Land Europas zumindest ein kleines Stückchen verbessern zu können", so Wucher. Interessant war für ihn auch die Möglichkeit, ein fremdes Land und dessen Kultur kennen zu lernen.

Im Waisenheim Nufarul Alb leben neben den Waisenkindern auch körperlich und geistig eingeschränkte Erwachsene. Das Angebot umfasst die stationäre Betreuung und Angebote für Kinder und Jugendliche aus der Umgebung. Die Einrichtung ist in zwei Trakte gliedert, teilt der Verein mit. Ein Trakt wurde vor einigen Jahren mit Fördergeldern der EU und eines schwedischen Vereins saniert und befinde sich in einem guten Zustand. Allerdings fehle in diesem Trakt ein großer Raum, der für verschiedene Aktivitäten und Therapien mit den Kindern genutzt werden kann.

Der zweite Gebäudetrakt biete zwar genügend Platz, sei jedoch vor dem Arbeitseinsatz von Choice weder bewohn- noch nutzbar gewesen. Nach der Ankunft in Falesti nahmen die Helfer Kontakt mit den örtlichen Experten auf und klärten, welche Arbeiten in zwei Wochen erledigt werden können. Ein Einheimischer stand den freiwilligen Arbeitern mit Rat, Tat und Übersetzungen zur Seite.

Gemeinsam wurden die maroden Fenster entfernt und der feuchte Putz der Außenmauer abgeschlagen. Nachdem auch die Innenwände für weitere Arbeiten vorbereitet worden waren, konnte noch in der ersten Woche mit dem Verputzen der Innenwände begonnen werden.

Am Sonntag begab sich das Team dann zu einem Ausflug nach Chisinau. Dort konnte man bei einer Stadtführung, die von den moldawischen Pfadfindern geleitet wurde, ein wenig neue Kräfte sammeln.

Zu Beginn der zweiten Woche wurden dann drei Pfeiler in einer Nachtschicht aufgemauert. Um 5.33 Uhr sei der letzte Ziegelstein festgemauert worden. Hierdurch konnten am Dienstag die Fenster planmäßig eingebaut werden. Währenddessen wurde mit der elektrischen Verkabelung des Raumes begonnen. Nachdem am Mittwoch dann die Innenwände komplett verputzt und alle elektrischen Leitungen verlegt waren, wurde abschließend am Donnerstag noch der Estrichboden in den Raum gegossen.

Nach einer Reparatur des Busses machten sich dann am Freitagmittag die letzten sieben Teilnehmer mit vielen neuen Erfahrungen, Eindrücken und Freundschaften auf den Weg nach Deutschland. Wucher fasst seine Reise folgendermaßen zusammen: "Moldawien war für mich vor allem eins: sehr lehrreich." Er habe eine fremde Kultur und neue Freunde kennen gelernt. Einen solchen Auslandseinsatz könne er jederzeit empfehlen. Im nächsten Jahr will der Verein dort einen Spielplatz bauen.